Dom Kupfer. 445
tafel , ſo läuft ihre Oberfläche vor dem Glühen (wie bei
dem Stahl) mit bunten, aber nicht ſo lebhaften Farben an,
deren Schattirungen mehr in einander übergehen. In der
Meißglühhige verbrennt es, unter dem Zutritt der Luft,
mit fmaragdgrüner Flamme, ımd verflüchtigt fih in Ge-
ſtalt eines Rauches, der fih an Fälteren Körpern zu einem
grúnen Oxyd verdichtet. Läßt man es eine Zeit lang, ber
Luft ausgeſeßt, roth glühen, ſo bekommt es eine blâttrige
Oberfläche, und bekleidet ſi< mit braunen und ſchwarzen
Schuppen (Kupfer-Oryd)-
$. 189.
2, Eintheilung des Kupfers.
Wird das auf den Kupfer- und Seigerhütten durch
das Schmelzen erhaltene, in großen Kuchen fabrizirte, ſo-
genannte Schwarzkupfer nochmals gefhmolzen und hiebei
gereinigt, wo es dann auch von außen die braunrothe Farbe
erhâlt, ſo heißt es Garkupfer (hartes Stü). Zu den
meiſten Arbeiten der Kupferhämmer zu groß, wird ein ſol-
hes Stü>k noh abgepocht, dann in Heine Stüde getheilt,
mit den verſchiedenen Hämmern fo ausgedehnt, ald e$ feine
Beftimmung erfodert, und entweder mittelft der Zayne zu
Stäben, grobem und feinem Drahte bearbeitet, oder zu
Platten oder Tafeln geſchlagen, die uns unter dem Namen
Kupferplatten bekannt ſind; auch wird es in gewiſſe
Formen zu den Keſſeln aus dem Gröbſten ohne Ränder
bearbeitet. Das Kupfer, wofür der Zoll entrichtet wird,
nennt man an verſchiedenen Orten Kaufmannsfupfer;
dasjenige, welches zum Bede>en der Dächer gebraucht wird,
Plattkupfer; ſolhes, wenn es zu Keſſeln ohne Ränder
beſtimmt wird, die in einander geſeßt find, und von 1 bis
20 Pfund feigen, Einſatßkupfer; und Kupfer in Ku-
<en, von 1 bis 50 Pfund, wenn es zu Kaſſerollen und
andern Küchengeräthen dient. Bei Pulverfabriken und La-
gerhäuſern werden die vorkommenden Thúr- und Fenſterbe-