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Erſter Abſchnite. Von den Hauptmaterialien.
Feuchtigkeit zieht der Kalkſtein ſehr leicht an, und behält
ſie ſehr lange, welches leiht das Abfallen des Pußtes be-
wirkt, die damit aufgeführten Wohnungen feucht macht,
und leiht an dem, in ver Nähe befindlichen, Holzwerk
den Schwamm erzeugt.
Sn neuerer Zeit hat man zu Rüdersdorf Wohngebäude
von behauenen Kalkſteinen aufgeführt , dieſe innerhalb mit
einem halben, auh einem ganzen Mauerziegel verblendet,
und zwiſchen dieſen Ziegeln und den Kalkſteinen einen
Raum gelaſſen, dur< welchen die Luft ftreicht. Dieſe
Wohnungen haben fich vollkommen gut erhalten. Daß eins
zelne Ziegel im Ganzen mit der Kalkſteinmauer verbunden
werden müſſen, verſteht ſich von ſelbſt.
Vorzüglih muß man den Kalkſtein vor Salz {hüben, in-
dem die kohlenſaure Kalkerde von vielen Neutralſalzen zer-
fest wird. Am ſchnellſten zerfällt er durch Kochfalz, das
er oft felbft in fich enthält. Aus dieſem Grunde ſollen
Viehſtälle, Abtrittöfchlote und Senkgruben von Kalfftein-
mauern entfernt bleiben, da die Ausmwürfe der Thiere und
Menſchen Kochſalz enthalten, und dur<h die Verweſung
thierifcher Stoffe Salpeter erzeugt wird, der in der Seuch-
tigkeit zerfliegt.
Kalkſteine, welche mit Adern von Thon und Schwefelkies,
wie es beim Rüdersdorfer oft der Fall iſt, durchzogen
ſind, können im Feuchten nicht angewandt werden; auch
ſolche, deren Blôcke ein gefärbtes, krummblättriges Ge-
füge haben, blättern an ſolchen Orten leicht ab.
Die poröfen Kalkfteinarten begünſtigen, wenn fie der Wit-
terung ausgeſezt und mit Kalk vermauert werden, die
Entftehung des Salpeterfraßes.
Zur Bekleidung der Schälungen nimmt man öfters be-
hauene Kopffteine, die man in den Bergen zu Rüdersdorf
nach beſtimmten Maßen bearbeiten läßt, um nur folche
Steine zu erhalten, welche, nach den natürlichen Lagen in
den Bergen bearbeitet, auch in gleicher Art wiederum ver:
legt werben können.