Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
16 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien. 
Laternenträgern 2c. Er ift fehmwieriger, als der farbenloſe 
Sandſtein, zu bearbeiten. 
Bei Rothenburg an der Saale wird ein eiſenhaltiger ro- 
ther Sandſtein gebrochen, der fpröde und bläftrig, und mit 
großen eingefprengten Quarzkörnern vermiſcht iſ. Sehr dau- 
erhaft läßt er fich jedoch fehmer bearbeiten, widerſteht nicht 
dem Feuer, und wird leicht zerblättert. Einige Sorten von 
ſehr gleichem, feinen Korne, welche dieſe Mängel in dem Grade 
nicht haben, wurden früher zu Mühlenſteinen, Trottoir - Plat- 
ten und zum Waſſerbau hier häufig angewendet ; jezt weni- 
ger, weil die Brüche eine Meile von der, oft ſchr ſeichten 
Saale entfernt liegen, bei fchlechten Wegen der Transport 
fehr erfchwert wird, vorzüglich aber bei der Konkurrenz mit 
den Sächſiſchen Brüchen die beſſeren Steine jezt no< wohl- 
feiler befchafft werden. 
Der zu Múhlenſteinen angewendete Rothenburger Sand- 
ſtein wiegt der Kubikfuß 160 Pfund. 
c. Bunter Kieſelſandſtein. 
Ein Sandſtein aus kleinen, oft von feinen und meiſt ſehr 
gleichen Quarzkörnern , zuweilen mit kleinen Bruchſtúken von 
Karniol und etwas verwittertem Feldſpath vermiſcht, durch ein 
bald mehr, bald weniger eifenfchüffiges, mergeliges, thoniges 
und fiefeliges Bindemittel zufammengefegt. 
Die Farbe der Felsart ift fehr mannichfah. Aus dem 
Grauen verläuft fich dieſelbe ins Weiße, Gelbe und Braune, 
ins Rothe und Grauliche, und dieſe verſchiedenen Nüancen, 
zuweilen auf größere Streden gleichmäßig vertheilt, wechfeln 
öfter an einzelnen Partien, an Schichten, Bänken und ganz 
zen Bergen, in Sleden und Streifen, eingeflammten und ge= 
banderten Zeichnungen. Dft nimmt die Felsart ein fchiefriges 
Gefüge an. Er ift nicht fo hart, als der gemeine rothe Sand- 
ſtein, oft ſehr zerklüftet , enthält große und kleine Neſter voll 
Thonmergel, und ganze Adern von rothem, eiſenſchüſſigen Thon, 
wie z. B. der Nebraer Sandſtein. Sind dieſe Ießtern Eigen 
ſchaften vorhanden, ſo iſt er zum Gebrauch im Freien untaug- 
      
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
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