Grundſäbe zur Berechnung mehrerer Bauarbeiten A. 5241
dingt , dieſe danach zerſireut angegeben ſind, und daher das
Aufſuchen erſchweren. Vollſtändiger findet man dieſen wichti-
gen Zweig in den Lehrbüchern über Anfertigung von Bauan-
ſchlägen.
Man ſehe hierüber „Tries Handbuch zur Berechnung
der Baukoſten für ſämmtliche Gegenſtände der Stadt: und
Landbaukunſt 2c.,. in 18 Abtheilungen ; Berlin 1824, im Ver-
lage bei Dunder und Humblot « u. f. w.
A. Bon den Erdarbeiten.
Die Berechnung, welche die Erdarbeiten erfodern , ent-
hâlt zunächſt die Baugrube, oder das Schacht - Maß des
Einſchnitts in der Erde, in dem ganzen Umfange des Bau-
werkes bis zur Sohle deſſelben, wie z. B. bei einem Gebäude
bis zur Kellerfohle. Die Größe dieſer Grube beſtimmt fich
demnach aus den Dimenſionen der Länge und Breite des Ge-
bäudes. Man rechnet jedoch eine der Bodenart angemeſſene
Doſſirung hinzu. Dieſe beträgt bei gewöhnlichem Boden
fúr einen Winkel von 45° die Tieſe des Einſchnitts , oder
auf 1 Fuß Höhe, 1 Fuß Anlage, für beide Seiten des Fun
daments. Hiernach enthält z. B. bei einem Gebäude von 90
Fuß Länge und 40 Fuß Breite, bei 9 Fuß Austiefung, die
Baugrube = (90 + 9) X (40 + 99 X 9 = 43,659
Kubikfuß. Kommen unter dieſer Sohle noh Einſchnitte vor,
namentlich die Gräben für das Banquet (d. i. des unterſten
Fundaments), fo wird dieſes Ausgraben noch beſonders be-
rechnet. Sind diefe Banquetgräben nicht fehr tief, fo bedúr-
fen fie keiner, oder nur einer ſehr geringen Doſſirung; ſind ſie
aber tief, ſo erfodern ſie gleichfalls angemeſſene Doſſirungen,
und für die Außenſeiten muß in dieſem Fall der oben be-
ſchriebene Aushub der ganzen Baugrube angemeſſen erweitert
werden.
Bekanntlich iſ für die Arbeiter eine größere Wurfhöhe,
als 6 Fuß, beim Ausgraben nicht mehr bequem, ſondern wird für
ſie zu ermüdend. Die aus der Baugrube geworfene Erde
wird daher auf Apaveillen und Laufbrüden, fo wie auf Bah-