572 Grundfäge zur Berechnung mehrerer Bauarbeiten
drungen. Dieſes Mittel wird um ſo wirkſamer, je mehr Salz
man nimmt. i
(S. hierüber des Herrn C. L, Engel, Kaiſ. Ruſſiſchen
Bau- Intendanten zu Helfingfors, Abhandlung, die in dem
Crell’ſhen Journale für die Baukunſt, im erſten Hefte des
weiten Bandes, aufgenommen iſt.)
2) Bei einem jeden Bau iſt es nothwendig, tro>nes
Holz zu nehmen , weil das feuchte nah geſchehenem Tronen
fi wirft und Riſſe bekommt; auch iſ es ſehr anzurathen,
das in Stämmen vierkantig beſchlagene Holz , auch die ge-
ſchnittenen Hölzer, lo>er auf einander an einen Ort zu legen,
wo die Luft durchſtreichen , und bas Holz, gegen den Regen
geſichert, austro>nen kann.
3) Sägeblöde, zu Brettern beſtimmt, müſſen gleich nach
dem Fällen getrennt und gehörig getro>net werden, weil,
wenn ein Stud Hol; lange mit der Borke liegt, die Wür-
mer mehr Gelegenheit finden, fich zu vermehren. Alles Holz,
beſonders das zu Brettern geſchnittene, iſt dem Quellen,
Werfen, Aufreißen und Schwinden in einem größeren oder
minderen Grade unterworfen , je nachdem das Holz von Na-
tur beſchaffen iſt, ſolches eine mehrere oder mindere Dicke hat,
und die Hiße und Kälte, Troenheit und Feuchtigkeit darauf
wirken kann. Ÿ
4) Bretter, die näher aus der Mitte oder dem Kern ei-
nes Brettes getrennt ſind, werden von den eingezogenen
Feuchtigkeiten eher tro>en, als die, welche nahe an der Rinde
abgeſchnitten werden. Bohlen und Bretter, welche nicht vie-
len Splint haben, und größtentheils aus bloßem Kern be-
ſtehen, haben daher den Vorzug, weil im entgegengeſeßten
Falle ſie niht nur das Waſſer durchlaſſen , ſondern auch dem
Wurmſtich ſehr unterworfen und von geringer Dauer find, fo
wie auch âſtige Bretter {wer zu bearbeiten, und beim Aus-
ſpringen der Aeſte, beſonders nicht zu guten Fußböden und
zu Tiſchlerarbeiten zu gebrauchen ſind.
5) Jeder Bauende thut wohl, wenn ihm an guter Tiſch-
lerarbeit gelegen iſ, die Bohlen und Bretter zu den Thüren