582 Zuſätze zu dem Vorhergehenden überhaupt,
Namen hat er von der vermeinten Aehnlichkeit erhalten, welche
die Farbe des Steines mit der Haut der Schlangen haben
ſoll.
Seine Hauptfarben ſind Schattirungen von Grün, Gelb,
Grau, Braun, Roth und Schwarz. Der grüne Serpentin
mit {warzen und rothen Fle>en iſ der Verde di Prato,
der fchwarzgraue, mit weißen oder rothen Adern, der Nero
di Prato, der grüne, mit weißen Adern, der Verde di
Susa dex Griechen.
Der Serpentin wird vorzüglich zu Böblig in Sachſen,
nächftdem zu Hohenſtein u. a. O. am Harze, in Schleſien
(zu Reichenſtein, bei Schweidniß und Münſterberg), auch in
Schweden gebrochen. In den Alpen ift er ziemlich allgemein,
auch in England und Schottland kommt er häufig vor. We:
gen feiner Feuerbeftändigkeit ift er zu Defen, Herd - und
Brandmanern ſehr anwendbar. Jn Frankreich verfertigt man
Defen aus Serpentin, welche aus hohlen Cylindern beſtehen,
die vermiktelſt einer cylindriſhen Sâge, in der lithoelliptiſchen
Werkſtätte des Herrn Vatin (ſiehe Bulletin de la Soc.
d’Encourag. N° 225, p. 75.) auseinander, d. h. aus dem
größeren cin kleinerer, und aus dieſem wieder ein kleinerer,
u. ff ausgefchnitten werden. Dieſe Oefen ſind“ beſonders
für chemifche Swede, im Kleinen, wo ein ſehr ſtarkes Feuer
erfodert wird, tauglich. Man findet in Italien und in Aegyp-
ten Kunſtwerke von dieſer Steinart verfertigt. Der Ophit,
oder Aegyptiſche grúne Marmor der Alten, war ein röthlich-
brauner, - gemeiner Serpentin, welcher edlere Serpentin von
einer grünen Farbe, Bruchftüde von Kalkſpath und kleine
Körner von Smaragdit eingemengt enthielt. Die vier 9°
hohen, ſauber gearbeiteten Säulen , welche einen Theil der
Dede des Mauſoleums im Königlichen Schloßgarten zu
Charlottenburg tragen, find aus Aegyptifhem Ophit ver-
fertigt.
2) Den Seifen= oder Spedftein (auh Venezianiſche
oder Spaniſche Kreide , oder Stealit genannt). Seine Farbe
iſt gewöhnlich weiß, gelblich-weiß, grau, grünlich-grau, zumei-