Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Zufäge zu dem Vorhergehenden überhaupt. 583 
fen geabert und gefledt. Er läßt ſich mit dem Meſſer ſchnei- 
den und auf der Drechſelbank verarbeiten. Man findet den 
Spedftein vorzüglich in Sachſen, Baireuth , Cornwallis , Pie- 
mont u fe w. Weil er außerordentlich feuerbeſtändig iſt , 10 
ift er für Herd- und Ofenſteine gut geeignet. Er bricht jedoch) 
ſehr ſelten in beträchtlichen Maſſen. 
3) Den Topfſtein. Da er ſich ſehr gut auf der Drech- 
ſelbank bearbeiten läßt, und ehemals häufig Kochtöpfe und 
Waſſerkeſſel daraus verfertigt wurden, fo ift dadurch fein Name 
Zopfftein, Lavekftein (von Lavezzo, eine N anne, ein Keſſel) 
entſtanden. Er wird in Neſtern angetroffen. Seine Farbe 
ift grau, auch gelblich, zuweilen ſpargelgrüun, fühlt ſich fettig 
an und hat ein feinfchuppiges Gefüge. Man findet ihn in 
Graubúndten, im Mailändifchen, auch in Schweden und Grôn- 
land. Wegen ſeiner großen Feuerbeſtändigkeit eignet er fich 
vorzüglich zu feuerfeſten Bauwerken. Wo er in beträchtlich 
di>en Platten vorkommt, wie in der Schwediſchen Provinz 
Jämtland und auch in Norwegen, ſet man aus den Platten 
Stubenöfen zufammen, Die ungemein dauerhaft ſein ſollen. 
In der Schweiz, der Lombardei , in Grönland u. |. w. 
verfertigt man aus dem Topfſteine Krüge, Keſſel, Töpfe und 
andere Gefäße. An manchen Orten in der Schweiz dient 
er als Bauſtein, und iſt er unveränderlich an der Luft und 
verwittert nicht. 
4) Den Wepfchiefer. Die Farbe dieſes Steins iſl 
grünlich-grau, oder gelbgrau, zuweilen bläulich. Häufig findet 
man ihn zwiſchen dem gewöhnlichen Dachſchiefer, in welchen 
ex auch oft übergeht und eine beträchtliche Menge Kieſelerde 
und Kalkerde enthält. 
Man findet den MWesfchiefer häufig, unter andern bei 
dem Städtchen Sonnenberg im Sachſen - Meiningiſchen, bei 
Seifersdorf unweit Freiberg, bei Probſizelle und Lichtentanne 
im Saalfeldſchen, im Baireuthſchen, am Harze , in der Le- 
vante u. f. w. 
Vn der Levante, wo er in dünnen Flieſen häufig vor- 
Kommt, bedient man ſich deſſelben zum Einde>en flacher Dä- 
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
 
	        
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