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Bon den Steinen im natürlichen Zuſtande. 33
und es ift alsdann nôthig, auf die Keile am andern Ende
fogleich aus voller Macht zu fchlagen, weil, wenn man dabei
langſam zu Werke geht, die gerade Fläche verfehlt wird.
Die härteften Steine, die man einigermaßen aus Der
dunfelrothen Farbe dafür erkennt, laſſen ſih am beſten in
große Stücke mit ziemlich ebenen Flächen ſpalten. Haben
die Steine aber ſhon natürliche Niſſe oder Spalten , ſo. zer-
ſpalten ſie bei dem Eintreiben der Keile in mehrere oder ir-
reguläre Stücke mit ungeraden Flächen.
Für einen großen Stein auf vorgedachte Art in zwei
Stücke zu ſpalten, wird 1 Thlr. 10 Sgr. bezahlt.
Wenn aus einem großen Granitſtein mehrere Stücke ge-
wonnen werden ſollen, der Stein aber nur die eben nöthige
Höhe hat, und daher das Spalten in ſehr ebenen Flächen er-
folgen muß; oder der Fall eintritt, daß ein zu einer Säule x.
erforderliches Stü im Ganzen von einem Felfen abgelöfet wer:
den ſoll, ſo iſt außer dem Vorbefchriebenen noch zu beobach-
ten: daß die Bohrlöcher ſo nahe als möglih an einander zu
ſtehen kommen, ſo tief als möglich gebohrt werden, und an
jeden eiſernen Keil ein Arbeiter mit einem großen Hammer
geſtellt wird, welche Arbeiter dann nah einem Tempo immer
zugleich auf die Keile losſchlagen, bis die noh maſſiven Zwi-
fchenraume der Bohrlöcher und der übrige ungebohrte Theil
des Steins abgeſpalten iſt. Man kann Überzeugt ſein, daß
der Stein nach der verlangten Richtung ſpaltet.
Die vier Säulen am Monumente der Königinn, zu Char-
Iottenburg bei Berlin, find auf diefe Art Durch zweimaliges
Spalten über’3 Kreuz aus einem Granitſtein gewonnen wor-
den. Das Abſprengen ver Säulen zur neuen Jſaakskirche in
Petersburg geſchah auf die beſchriebene Art. Die Bohrlöcher
wurden in einer 4“ breiten, 6° tiefen Rinne, und zwar
durch die ganze Dicke des Steins gebohrt. Sie waren oben
2", unten 1%, weit, und 6 von einander entfernt. Sn
die Rinne wurden fo viel eiſerne Keile geſtellt, daß ſie nur
einen Zoll Zwiſchenraum hatten.
Statt der eiſernen Keile nimmt man auch hölzerne, und
Silly, Landbaufunft. I. 3