Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

     
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
   
    
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
   
  
  
38 Erſter Abſchnitt. Von den Haupkmaterialien. 
von Treppen und Hausfluren, zur Bekleidung und Bede>ung 
von Kanälen, zum Straßenbau, zu Pflaſterungen, Trottoir- 
platten u. |. w. In der Feuchtigkeit iſ er oft von geringer 
Dauer, fobald das in ihm etwa befindliche Eiſenoxyd durch 
Aufblähen den Stein allmählig zerſtört. 
2, Oo Mieter, 
G25 
Eigenſchaften, Kennzeichen 2c. 
Urthonſchiefer (Dachſchiefer, Tafelſchiefer). Ein Ge- 
ſtein von ausgezeichnet ſchiefrigem Gefüge und einem fo feinen 
und innigen Gemenge aus Glimmer, Quarz, Feldſpath und 
Talk, daß das Geſtein als ein gleichartiges erſcheint. Seine 
Farbe iſ weißgrau, grünlichgrau, gräulich- und bläulichfchwarz, 
roth und braun. Sein Bruch iſt blâttrig, ſein Strich licht- 
grau; gewöhnlich foringt er feheibenförmig. 
Er bildet zuweilen mächtige Gebirgsmaffen oder Lager 
von beträchtlicher Ausdehnung. Die Ablagerung deſſelben ift 
deutlich geſchichtet, und zwar ſo, daß die Abfonderungsflächen 
der Steinſchichten die Nichtung der Schieferblätter faſt ſenk- 
recht durchſchneiden. 
Ein guter Dachſchiefer muß fih dünn ſpalten und gut 
lochen laſſen. Er darf keine Beimengungen haben, wodurch 
er im Feuer oder Wetter zerſtört würde. Hierhin gehören : 
Quarzkörner, Kalkerde, Kohlenſtoff u. |. w. ; beſonders erfolgt 
die Verwitterung ſehr leiht, wenn er Schwefelkies und Eiſen- 
oxyd enthält. 
Glüht man ihn zwiſchen Holzkohlen, ſo entwi>elt ein 
{hwefelkieshaltiger Schiefer einen Schwefelgeru<h und bläht 
fih auf. Wird er glühend ins Waſſer geworfen, und zerſpringt 
dabei nicht, welche Probe ſehr wenige Schiefer aushalten, fo ift 
er von vorzüglicher Güte. Kiefige Schiefer befchlagen nad) 
und nach an der Luft mit Vitriolblüthen, oder mit Bitterfalz, 
wenn. Talkerde in der Miſchung iſt, und ſewirken dadurch das 
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