44 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien.
Die Farbe des Feuerſteins iſt gewöhnlich gelb, bräun-
lich, rauch - oder ſchwarzgrau, Sein Bruch ift mufchelicht; er
ſpringt in unbeſtimmt edige, fehr ſcharfkantige Bruchſtücke.
An den Kanten iſk er durchſichtig. Oft finden fich die Feuer-
ſteine von einer hellen Quarzkruſte umgeben, fo daß man erft
nach Zerfprengung des Steins den Feuerſtein erkennt.
Seine Beſtandtheile ſind %, Kieſel - und 1/, Thon-
erde.
$. 33,
5. Ölimmerfhiefer (Geftellftein).
Er iſt ein Gemenge von Quarz und Glimmer mit ſehr
ſchiefrigem Gefüge. Er hat gewöhnlich cine röthlich - graue
Farbe, die dfters grauſchwarz iſ. Zuweilen enthält er zufällig
andere Gemengtheile, z. B. Hornblendeſchiefer, Granaten u. {. w.
Oft waltet der Glimmer beträchtlih vor, und iſ er in
dieſem Fall ſehr dünn und geradſpaltig. Er kommt in Urge-
birgen auf Granit oder Gneiß deutlich geſchichtet vor. Sn
Schleſien enthalten viele Gebirge ausgedehnte Lager von
Glimmerſchiefer. Er bekleidet den ganzen ſüdlichen Theil des
Rieſengebirges, und kommt im Thúringerwalde, im Salzbur-
giſchen u. f. w. vor.
Er eignet fich wegen feines fchiefrigen Gefüges und feiner
leichten Bearbeitung fehr zum Mauerftein. Sf er ſehr dünn-
ichiefrig, fo wird er zum Dachveden benußt, iſ ſehr dauer-
haft in der Witterung, und die Tafeln ſpringen wegen ihrer
Biegſamkeit beim Bohren nicht leicht. Auch bedient man
ſih deſſelben zum Ausſeßen der Schmelzöfen , zu Treppenſtu-
fen, zu Fußbodenplatten ı. f, w,
die nördliche Mauer des alten Gebäudes Bridewill, von 130 Fuß
Länge und 30 Fuß Höhe, von lauter Seuerfteinen im Jahr 1403
erbauet worden ſei, und zur Zeit vollkommen erhalten ſein ſoll.
Die Steine ſind vieredig behauen, jo daß die Schärfe eines Meſ-
fers nicht ohne Mühe zwifchen eine Fuge gebracht werden kann.
Auch in Srankreih hat man die Feuerſteine zur Bekleidung ber
äußeren Mauern angewendet.