Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
    
Bon den Steinen im natürlichen Zuſtande. 
$. 37. 
9, Tropfſtein. 
Er iſ ein aus zufammengetröpfelten Kalktheilchen allmäb- 
lig entſtandener Kalkſtein, deſſen Faſern büſchel - oder ſtern- 
fürmig, auch gleichlaufend find. In Kalkhöhlen, Grubenbauen 
findet man ihn als kriftallifchen Ueberzug, zadig, tropffieinar- 
tig, 3 B. in der Baumannd- und Bielshöhle am Harz, in 
Steiermark, Kärnthen, Sachſen, Böhmen u. |. w. 
Da er nur in geringen Maffen und nicht häufig vor- 
kommt, ift fein Gebrauch nicht ausgedehnt. Er wird jedoch 
als Mauerſtein zu Grund- und Haupt - Mauern und zum 
Ausmauern der Fachwerkswände gebraucht , kann jedoch, weil 
er ſehr vorós iſt, keine große Laſten tragen. 
$. 38. 
10. Kalktuff (Kalkfinter, Dudftein). 
Ein Kalkſtein, welcher mehr oder weniger blaſig, fehr 
fhwammig und porös, voll von unregelmäßigen Löchern und 
Zellen (welche häufig überrindete, vegetabilifche Nefte enthal- 
ten), auch röhrenformig ift und oft ein durchlöchertes Anfehen 
hat, das durch zerſtörte Pflanzentheile verurfacht wurde. Seine 
Farbe iſt gelblich-weiß, gelblich-grau, oder braun. Oft ſchlicßt 
er Reſte einer frühern Welt ein, z. B. von Land- und Waſ- 
ferthieren, Schneden, Mufcheln u. |. w. 
Er gehört zu den poröfeften und loderften Steinen, hat 
jedoch oft große Feſtigkeit. Der zu Lage ausgehende Kalk: 
tuff leidet Teicht durch Einwirkung der Atmoſphäre, wird zer- 
reiblich und endlich zu einer grauen Erbe, 
Er fommt häufig, aber felten in mächtigen Lagern vor, 
3 B. um Heidelberg, bei Würzburg, Langenſalza , bei Kô- 
nigslutter, Braunſchweig, in der Gegend von Göttingen, Pyr- 
mont, Eilfen, unfern Büdeburg, im Schaumburg- Lippiſchen, 
in der Gegend um Weimar und an vielen andern Orten. 
Er muß nicht mit dem vulkaniſchen Tuffſtein verwechſelt wer- 
den, welches eine ganz andere Sleinart iſt.
	        
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