Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Don den Steinen im natürlichen Zuſtande. 54 
fo weich, daß fie fich fehr leicht fchneiden laffen, jedoch allmäh- 
lig zum ſehr feften Stein werden, und dann fehwer zu bear= 
beiten, mweßhalb dieſes gleich nad) dem Brechen geſchehen muß. 
Andere Steine enthalten Adern, oder eingelprengfe Nefter 
von Eiſenoxyd oder Manganoxyd, wodurch fie an dieſen Stel- 
len ſehr leiht der Verwitterung ausgeſeßt werden. 
Von den Kalkſteinarten mit ſehr feinem Korn enthalten 
einige oft fein zertheilten Feldſpath in Neſtern eingeſprengt, 
welcher ſehr häufig durch feine Verwitterung die härteſten 
Quadern zerſtört. 
Einige der feſteſten Steinarten, als Granit , Syenit und 
Porphyr , enthalten in ihren Maſſen oft Riten und Steinab- 
lôſungen, die niht immer leiht zu entde>en find. In dieſe 
dringt die Feuchtigkeit, welche beim Gefrieren den Stein zer: 
ftört. Man muß daher bei allen Bautheilen, ‘vo die Verwit- 
terung oder Berftorung einzelner Steine fel gefährlich werden 
kann, wie z. B. bei horizontalen UeberdeŒungen, Gewölben, 
Nfeilern, Säulen u. f. w., bei der Wahl der Steine mit der 
größten Vorſicht verfahren, und beſonders bei jedem Mauer- 
werk, welches dem Wechſel der Witterung ausgeſeßt iſt, ſolche 
Steine anzuwenden vermeiden, welhe Waſſer aus der Luft 
raſch einſaugen und lange zurü>halten, da ſie hierdurh nicht 
allein zerſtôrt werden können, ſondern weil ſie auh das Gedei- 
hen der Mooſe und Flechten, die dergleichen Steine oft mit einer 
grüngefärbten Decke überziehen, befördern. Dergleichen Steine 
machen auch die davon aufgeführten Wohnungen feucht, und 
befördern oft das Fortwachſen des Holzſchwamms. 
Alle Steine, welche frifch aus dem Bruche kommen, ent- 
halten Erdfeuchtigkeiten, und müſſen eine Zeitlang vor der Ver- 
mauerung der Luft ausgeſeßt bleiben, damit fie austro>nen, 
weil ſonſt der Abpuß nicht gut darauf haftet. Um ihre Dauer- 
haftigkeit zu prüfen, läßt man ſie wenigſtens ein Jahr im 
Freien liegen. Die fchlechten und die noch Feuchtigkeit ent- 
haltenden zerfrieren dann gewöhnlich im Winter. 
Am beften bricht man daher die Steine im Frühjahr, 
damit ſie dann während des Sommers gehörig austro>nen 
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