Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

52 Erſter Abſchnitt. Von den Haupfmaterialien. 
können. Die im Herbſt gebrochenen, beſonders Kalkſteine, 
können ihre naturliche Erdfeuchtigkeit vor dem Winter nicht 
mehr verlieren , weßhalb gewöhnlich fehr viele durch den Froſt 
gefprengt werden. 
Die Dauer der Steine in den freien Mauerflächen wird 
fehr, durch einen guten Mörtelüberzug vergrößert. Daffelbe 
leiſten, beſonders bei großen Quadern, alle Oele und Firniſſe, 
wie ſhon bei den Sandſteinen gezeigt worden if ; ſie verhin- 
dern das Eindringen der Feuchtigkeit, mithin das Verwittern 
der Steine. 
Als Ueberzug eignet ſih auh der Steinkohlen- und Holz- 
Theer, ſowie der Mineral - Kitt, deren Behandlung beim Bau- 
holze gelehrt wird. 
Ein ſehr guter Ueberzug ift noch folgender. Man zer- 
laſſe /, Pfund Kolophonium in einem eiſernen Siegel, und 
thue 12 Maß Thran und 3 bis 4 Rollen Schwefel hinzu, 
Mit dieſer recht heiß gemachten Miſchung ſtreiht man ver- 
mittelſt eines Pinſels die Steine an, und wiederholt ſolches 
nach ein paar Tagen. Will man dieſem Anſtrich eine Farbe 
geben , ſo kann man dazu Oer und andere Erdfarben wäh- 
len, und fie, mit Del abgerieben , unter die heiße Maſſe 
miſchen. 
Alle Anſtriche dürfen aber erſt dann aufgetragen werden, 
wenn der Stein gut ausgetro>net und von allem Schmut 
ſorgfältig gereinigt iſt. i 
$. 41. 
Vom Steinſhneiden oder Sägen. 
Kein Stein iſ ſo hart, daß er nicht allmählig durch's 
Sägen getrennt werden könnte. Dieſes geſchieht Durch zahn- 
loſe Sâgen, welche von Eiſen oder Kupfer ſein können. Nur 
bei ſehr weichen Steinen pflegt man, um die Arbeit zu be- 
ſhleunigen , mit einem Meißel kleine Vertiefungen in das 
Sägeblatt zu hauen. In die Schnittfuge wird Sand, bei 
ſehr harten Steinen auch wol Schmirgel, oder Abgänge von 
Zinn und Blei mit Waffer getröpfelt. Der Sand muß fo 
       
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
    
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
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