Don den Steinen im natürlichen Zuſtande. 53
ſcharf ald möglich fein, weßhalb zerftoßene Feuerfteine und
Glas hierzu zwe>mäßig zu verwenden find. Gewöhnlich ge-
ſchieht das Schneiden durch Menfchenhände; jedoch hat man
auch hierzu beſondere Múhlen erbauet. Beim Schneiden mit
der Hand iſ das Geſtell der Säge wie das einer gewöhnli=
chen Handfäge. Mit einer ſolchen Sâge kann ein Arbeiter
täglih 6 [Fuß mittelmäßig harten Sandſtein zerſchneiden.
Marmor ift weit fehwerer zu ſchneiden.
Auch ‘die Granitſteine werden mittelſt ſolcher Sägen zer:
ſchnitten, nur iſt dieſe Arbeit außerordentlich zeitraubend, und
daher koſtbar. Eben ſo ſhwicrig wird fie beim Beſchneiden
Schwediſcher Flieſen und anderer harter, natürlicher Stein:
platten; wo fie, um rechtwinflige und fcharfe Kanten und Sei-
tenflächen zu erhalten, angewendet werden muß. Wenn es
dagegen nicht auf ſcharfkantige Bearbeitung der Seitenflächen
ankommt, ſo werden dergleichen Steine nur abgeſchrotet, wel:
ches mittelſt Stemmeiſen, Hämmer und Keile geſchieht, wobei
aber mehr Körper vom Steine, wenn er nachher genauer be-
arbeitet wird, natürlich verloren gehen muß.
$. 42.
Ueber die- Feſtigkeit einiger Steinarten, weldhe zum
Bauen gebraucht werden.
Feſtigkeit iſt die Kraft, mit welcher die Steine der Tren-
nung ihrer Theile widerſtehen. Dieſe Trennung fann fich auf
dreierlei Arten äußern, und zwar :
1) im Zerdrü>en; 2) im Zerbrechen; 3) im Zerreißen ;
Viele Mathematiker und Baumeiſter haben Verſuche über
den Widerſtand verfehiedener Steinarten angeſtellt, welche zwar
nicht für jeden Fall als abſolut richtig angeſchen werden fôn-
nen, indem die Beſchaffenheit der Steine, felbft von einerlei
Art, oft ſehr verſchieden iſ, uns aber doch eine Grenze zeigen,
wo der Widerſtand der Steine aufhörte, von welcher wir,
um ficher zu gehen, entfernt bleiben müſſen.
Es hat ſich aber aus dieſen Verſuchen gezeigt, daß im
Allgêmeinet die’ Feſtigkeit der Steine von dem dichten Zu-