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12 Uhr, nach den beſonderen Erforderniſſen ihrer Beſtimmung,
Anleitung im freien Handzeichnen mit Lineal und Zirkel auf geo-
metriſche und architektoniſche Weiſe. Auch wurden diejenigen Hand-
werker, welche vorzugsweiſe im Runden arbeiten , in den Anfangs-
gründen des Modellirens und Boſſirens unterrichtet, Denjenigen
Handwerkern endlich, welche durch ihre Geſchäfte an den Werk:
tagen fich abgehalten fahen, dem Unterrichte in der Akademie bei:
zumohnen, wurde Sonntag Morgens von 10 bis 12 Uhr die
Zeichnenkunſt in den ihnen nöthigen Theilen gelehrt. — Für
dieſen Unterricht , welcher ganz unentgeldlih anfangs in den Sälen
der Akademie und vom Jahre 1824 an in dem beſonders eingerich-
ten Pavillon vor dem Akademiegebäude auf -der Brühl’ſchen Ter-
raſſe ertheilt wurde, waren fünf Zeichnenlehrer und ein Bildhauer
angeſtellt. Durch Decret vom 26. December 1818 wurde bei der
Akademie der bildenden Künſte eine Bau ſchule errichtet und mit
der bereits beſtehendèn JInduſtrie-Schule in Verbindung geſeßt, auch
cin beſonderer Lehrer der Bauwiſſenſchaften angeſtellt.
Die Induſtrie- und Sonntags -Schule hat neben der Bau-
fhule bis zum Monat April 1828 beſtanden und im Durchſchnitt
fiets 70 bis 90 Schüler gezählt»
Wie unverkennbar auch die zwe>mäßige Unterweiſung im Zeich-
nen und Modelliren zur Ausbildung der Gewerbtreibenden beitrug,
fo konnte doch niht unbemerkt bleiben, daß Kenntniſſe aus dem
Bereiche der Mathematif und Mechanif, wie der Phyſik und
Chemie, verbunden mit Fertigkeit in einigen lebenden Sprachen,
dazu gehören, wenn der mechanifche Künftler, der Fabrikant und
der gebildete Handwerker fähig werben fol, mit dem Auslande
Schritt zu halten und den Forderungen ber Zeit zu gentigen.
Sn diefer Ueberzeugung und für das Wohl feiner Unterthanen
väterlich beſorgt , bewilligte Se, Majeſtät der König die von den
oberen Behörden des Staates zu Errichtung einer zwe>mäßig or:
ganiſirten Anſtalt geſtellten Anträge und anſtatt der Induſtrie-
Schule trat mit dem 1. Mai 1828 die techniſche Bildungs-
anſtalt ins Leben.
