Full text: Die Ernährung des deutschen Volkes

  
  
  
  
  
  
Einzelfragen 
  
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hältnisse gut mögliche Sojaernte von 3dz je Morgen zugrunde, ein Ertrag, 
der im Reichsdurchschnitt auch für die Lupine gilt. Der Eiweißertrag der 
Lupine liegt aber entsprechend ihrem höheren Eiweißgehalt noch etwas höher, 
im Ölertrag bleibt sie jedoch hinter der Soja erheblich zurück. Dafür vollbringt 
aber die Süßlupine diese Leistungen unter wesentlich ungünstigeren Boden- 
und Klimabedingungen. 
Die Sojabohne ist eine der ältesten, die Süßlupine zweifellos unsere jüngste 
Kulturpflanze. Ihr besonderer Wert liegt für uns im hohen Gehalt an leicht 
verdaulichem und biologisch wertvollem Eiweiß. Bei beiden Pflanzen sind die 
Züchtungs- und Veredlungsarbeiten noch nicht abgeschlossen, haben aber 
schon zu bedeutenden Erfolgen geführt, wenn auch beim Anbau noch Rück- 
schläge in Kauf genommen werden müssen. Daß die Süßlupine der Sojabohne 
weit vorauseilen und in wenigen Jahren eine Anbaufläche von über 100000 ha, 
die keineswegs einen Endpunkt dieser Entwicklung darzustellen brauchen, er- 
obern konnte, hat seine Ursache darin, daß das Zuchtziel bei dieser Pflanze 
anders geartet war, einfacher war, die Lupine anspruchsloser ist und ihre 
Stammform, die Bitterlupine, schon seit langem bei uns heimisch war. Die 
Bedeutung beider Pflanzen für unsere Wirtschaft ist so unbestreitbar, daß 
mit allen Kräften an ihrer weiteren Vervollkommnung und Verbreitung ge- 
arbeitet werden muß. 
14. Rohstoff ‚‚Hefe“. 
a) Allgemeines über Hefe. 
Eine Tagung unserer Arbeitsgemeinschaft ‚Ernährung‘ stand 1943 im 
Zeichen der Hefe. Wenn diese und die aus ihr gewonnenen Erzeugnisse uns 
weiter oben schon öfter beschäftigt haben, so sollen die Vorträge der Kenntnis 
dieses für die menschliche Ernährung keineswegs neuen, aber in seiner Bedeu- 
tung für dieselbe in ungeahnter Weise gestiegenen Rohstoffes durch eingehende 
Besprechung gewidmet sein. 
Als K. Gemeinhardt bei seinen Ausführungen über die bisherigen Ergeb- 
nisse der Grundanalyse von Lebensmitteln gelegentlich einer Tagung auch 
Analysenbeispiele von sog. Hefeextrakten brachte, um zu zeigen, wie unein- 
heitlich diese Erzeugnisse noch wären, schloß er die Forderung an, daß man 
die Herstellung dieser Erzeugnisse nach einheitlichen Grundsätzen leiten 
müßte. 
Durch die Untersuchung von zahlreichen Hefen, Hefeextrakten usw. wurden 
unsere Kenntnisse über diese Dinge wesentlich erweitert. 
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen und die daraus zu ziehenden Fol- 
gerungen wird eine besondere Darlegung von H. Diller vermitteln. 
In den Ausführungen soll versucht werden, das Allgemeine über die Hefe 
und ihre Erzeugnisse gewissermaßen an der geschichtlichen Entwicklung und 
dem Fortschreiten unserer Erkenntnisse auf diesem Gebiet vorzutragen. Ich 
bin mir bewußt, daß dabei wohl nur Bekanntes zum Vorschein kommen kann, 
aber zur Vollständigkeit des Bildes von der Hefe und ihrem Wesen glaube ich, 
eine solche gekürzte Wiederholung und Erinnerung nach Gemeinhardt 
als zweckmäßig ansehen zu dürfen. 
Der erste Gedanke, wenn von Hefe ’die Rede ist, geht zum Bier, der nächste 
zum Brot. Weiter erinnert man sich der Verwendung der Hefe in der Küche 
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
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