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308 Einzelfragen
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Mit den so hergestellten Hefebröseln wurden Kochversuche vorgenom-
men. Zu Suppen wie Gemüsebrühe und Gemüsesuppen wurden pro Por-
tion (Y,l) 7,ög Hefebrösel zugefügt; das entspricht etwa 1,7 g Hefeeiweiß,
Zu Tomaten und Gulaschtunke kommen pro Portion (1,1) 12 g Hefe-
brösel=etwa 2,7 g Hefeeiweiß. Hierbei macht sich besonders vorteilhaft
geltend, daß die Hefebrösel noch eine erhebliche Bindekraft besitzen, und
daß die Tunken ganz ohne Mehlzusatz oder jedenfalls nur mit wenig Mehl
bereitet werden konnten. Bei Blumenkohlgemüse ließen sich durch Ein-
streuen in die Tunke pro Portion (Y, kg Gemüse) 10 g Hefebrösel — etwa
2,2g Hefeeiweiß unterbringen.
15. Rohstoff „Fisch“.
a) Eiweißnahrung aus dem Meere.
Das Meer bietet unerschöpfliche Nahrung an tierischem Eiweiß, das
Fischeiweiß. Obwohl der Fischverbrauch in Deutschland gestiegen war:
1913 waren es 9,2kg je Kopf der Bevölkerung,
1935 dagegen ee nr " (ca. 9,1—9,5 kg Seefisch
und 2kg Süßwasserfisch),
1936 über Bee & pn 8,6 aus deutscher Erzeu-
gung und 3,4 kg aus Ein-
1937 bereits Ba, . » . ‚Juhrware
1938 Seefisch allein 11,9 ‚,
„ , 2
und obgleich wir ferner einen anerkannt großen Heringsverbrauch haben
(s. weiter unten), ist z. B. in England der Fischverbrauch zweimal so groß
wie bei uns in Deutschland (25 kg je Kopf und Jahr).
Der Fischabsatz, insbesondere aber der Seefischabsatz, kann also noch außer-
ordentlich gesteigert werden. Das sehen wir nicht nur im Vergleich mit andern
Ländern, sondern auch aus dem großen Unterschied des Fischverbrauchs in
den einzelnen deutschen Gauen. So brauchte
ein Arbeiterhaushalt in Hamburg etwa 3l kg Fische im Jahre,
a 5 ‚„, Stettin . TEE re A
während ein ‚, „ Frankfurta.M.und
München nur 8 ‚, Fischverzehr aufweist
(siehe auch S. 311).
Zweifellos ist also hier eine bedeutende Eiweißquelle vorhanden, zumal
wenn auf diesem Gebiete das begonnene Aufklärungswerk weiter fortgesetzt
wird.
Die Fischerei gehört neben der Jagd zu den ältesten Erwerbstätigkeiten
des Menschen. Auch die Seefischerei blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Bedeutungsvoll wurde sie für Deutschland während der Hanse, als um die
Zeit von 1300—1500 die dichten Heringsschwärme im Sund, zwischen Däne-
mark und Schweden, durch die sog. Schonenfischerei ausgebeutet wurden;
Hamburger Fischer beteiligten sich erheblich daran. Damals kannte man
lediglich die Konservierung durch Trocknen, während das Einpökeln erst
später in Holland erfunden wurde.
Diese erste im großen betriebene Hochseefischerei hörte auf, als die Herings-
schwärme andere Wege einschlugen. Und hier zeigt sich gleich das Bewegungs-
scl