Einzelfragen
d. Glukose.
Durch Reinigung des rohen Holzzuckers über die Kalziumverbindung ent-
steht ein praktisch aschefreies Kohlehydrat, welches, bis zu einem gewissen
Prozentsatz invertiert, in seinen Eigenschaften dem Handelsglukosesirup (aus
Mais oder Kartoffelstärke hergestellt) entspricht. Es kann für die Her-
stellung von Konserven, Süßwaren usw. verwandt werden.
e. Nährstoffe.
Die Reinigung des Holzzuckers mit Kalk kann so geleitet werden, daß
ein reines, weißes, pulveriges Kohlehydrat entsteht, welches wenig süß und
leicht wasserlöslich ist. Dieses Produkt könnte in der Zukunft als Kohle-
hydrat für die menschliche Ernährung von Bedeutung werden.
2. Die Nebenprodukte.
a. Essigsäure.
Die Essigsäure kann entweder in der früher beschriebenen Form als ver-
dünnte Säure gewonnen und auf hochkonzentrierte Essigsäure verarbeitet wer-
den, oder man kann sie aus der verdünnten Lösung in der Form ihres Kalk-
salzes isolieren.
ß. Lignin.
Das gewichtsmäßig bedeutsamste Nebenprodukt ist das als fester Ver-
zuckerungsrückstand übrigbleibende Lignin. Es fällt, berechnet auf Trocken-
substanz, zu annähernd 50%, der Zuckerausbeute an. Obwohl es nur [ein
| Drittel der Holzsubstanz darstellt, enthält es etwa die Hälfte von deren
I Kalorienwert, da das Lignin bekanntlich sauerstoffärmer ist als die Zellulose.
a) Die primitivste Verwendungsweise des Lignins ist die direkte Verfeuerung
im Betriebe unter dem Kessel. Diese Verwendung nützt aber die natür-
lichen Eigenschaften des Lignins nur recht unvollkommen aus.
Il b) Das Lignin kann in der Form, in der es aus dem Prozeß kommt, nach einer
Lil gewissen Trocknung als Stallstreumittelt) benutzt werden. Es besitzt
| eine starke Absorptionsfähigkeit für Ammoniak, wobei es den Jauche-
stickstoff bindet und konserviert, so daß die bei den übrigen Stallstreu-
mitteln jeweils vorkommenden Stickstoffverluste vermieden werden.
c) Das Lignin läßt sich ohne Bindemittelzusatz durch einen einfachen
Brikettierungsprozeß in qualitativ hochwertige Briketts pressen ?), deren
Heizwert etwa 5000 Kalorien beträgt und die ein sehr sauberes Haus-
brandmaterial darstellen.
d) Diese Ligninbriketts können durch einen einfachen Verkohlungsprozeß in
geformte, mechanisch widerstandsfähige Holzkohle verwandelt werden.
Hierbei entstehen als Nebenprodukte Holzteer und etwas Methyl-
alkohol.
e) Aus dem Lignin können durch Verkohlung ohne Brikettierung Härtekohle
für die Metallindustrie und aktive Kohle hergestellt werden.
f) Man kann aus dem Lignin, wenn man es in feuchtem Zustande mit Chlor
behandelt, Methylalkohol gewinnen).
!) N.V.Maatschappij tot Exploitatie van Veredelingsprocedes und O. Jel-
linek D.R.P. 514 396.
2) Holzhydrolyse AG. Franz. Pat. 688 507, 1930.
®) Holzhydrolyse AG. (Erfinder: E. Färber) D.R.P. 484 167.
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