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Nutzbringende Verwertung der Schlachtnebenprodukte. 181
preisen, so daß man jetzt die Sulfitablaugen der Zellstoffindustrie als Gär-
material für die Futterhefenzüchtung herangezogen hat. Die Sulfitablaugen,
welche bei der von Jahr zu Jahr ansteigenden Zellstoffproduktion auch in
immer größeren Mengen anfallen, enthalten etwa 2—2,5%, „vergärbare Kohle-
hydrate“, weshalb man sie — wenigstens teilweise — auch schon seit Jahren
zur Herstellung von Treibstoffspiritus benutzt hat. Nach Angaben der Reichs-
monopolverwaltung betrug die Produktion an Laugenspiritus in den Jahren
1933/34 aus 5072385 cbm Ablauge 456616 hl 100%, igen Alkohol. Für die
Futterhefenzüchtung wird die Sulfitablauge wie beider Sulfitspiritusherstellung
in heißem Zustand unter Lüftung mit Ätzkalk und Kreide neutralisiert und fil-
triertt, dann werden die erforderlichen Nährsalze — Diammonphosphat,
Ammonsulfat, Magnesiumsulfat und Kaliumsulfat — gelöst. Hierauf wird die
Stellhefe als Aufschlämmung zugefügt. Die gärende Würze wird bei schwach
saurer Reaktion gehalten. Die Gärtemperatur beträgt 28—30°C. Die Aus-
beuten an Hefetrockensubstanz liegen nach den bisherigen Versuchen,
welche Prof. Dr. H. Fink im Institut für Gärungsgewerbe, Berlin, ausgeführt
hat, zwischen 50 und 60%, — auf vergärbaren Zucker berechnet —; die Eiweiß-
ausbeuten bewegten sich — im Mittel 28%, — auf denselben Höhen, die bei den
Holzzuckerversuchen ermittelt wurden. Durch diese Versuche ist jedenfalls
zum ersten Male gezeigt worden, ‚daß auch mit Sulfitablaugen die Futterhefen-
erzeugung in Dauerzüchtung ohne jeglichen Zusatz von organischem Stickstoff,
also nur mit Ammoniak als Stickstoffquelle, möglich ist, wobei die vergärbaren
Kohlehydrate nach den heute geltenden Auffassungen ausgezeichnet aus-
genutzt werden“ (Fink).
Berücksichtigt man, daß schon heute fast 5 Mill. cbm Sulfitablauge in den
deutschen Zellstoffwerken anfallen und nur zum Teil auf Treibstoffspiritus ver-
arbeitet werden, so eröffnen sich der biologischen Eiweißsynthese durch die
Futterhefenkultur auf Sulfitablaugen bei sonst anorganischem Nährmaterial
weite Perspektiven; dies nicht zuletzt im Hinblick auf die Erfüllung des
Vierjahresplanes!
10. Nutzbringende Verwertung der Schlachtnebenprodukte.
a) Allgemeiner Überblick.
Viel zu lange hat man auch den Neben- und Abfallprodukten des Fleischer-
gewerbes und der fleischverarbeitenden Fabriken wenig Beachtung geschenkt,
sie weggeworfen oder als ‚Hundefutter‘ verwandt.
Die große Mehrzahl der deutschen Metzger lebt in den Mittel-, Kleinstädten
und Dörfern. Von diesen Fleischern hört man: ‚‚Nur in der Großstadt lassen
sich die Nebenprodukte verkaufen!“ Doch ist das falsch, denn es gibt kaum
ein Nebenprodukt, das auch die Fleischer der kleinen Stadt oder des Dorfes
nicht verwerten könnten. Und es macht sich bezahlt: die kleinen Markbeträge
werden zu Hunderten von Mark, und aus der Gesamtheit der deutschen
Fleischereien lassen sich für die deutsche Volkswirtschaft aus der Verwertung
aller Nebenprodukte Millionenwerte retten. Was das für unsere Wirtschaft
bedeutet, erkennen wir daraus, daß heute gewisse ‚standardisierte‘ Abfall-
produkte aus den amerikanischen Kühlhäusern, die unsere chemische Industrie
verarbeitet, uns Hunderttausende an Devisen kosten. Eine Bestätigung
unserer Ansicht möge man aus folgendem Abschnitt der Deutschen Fleischer-
zeitung ersehen:
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