Full text: Rohstoff-Fragen der deutschen Volksernährung

6 Allgemeines. 
  
  
Die 
Rüstung stark eingeschränkt worden sind, wird aber so enorm sein, daß hier Bar 
ein ungeheurer Spielraum sowohl für den Export, als auch für die Einfuhr vor- dan 
handen ist — für den Export und die Einfuhr nach den Räumen, die dann ver- 1 
bleiben: Rußland, Ostasien, Südamerika und eventuell, sofern die USA. es re 
wollen, Nordamerika. Afrika wird in diesem Zusammenhang als Kolonial- : in 
land Europas sicher nicht als Kontrahent von Export und Einfuhr in diesem die 
Sinne angesehen werden, da es Kolonialland in weitestem Umfange blei- heit 
ben wird. : 
Auf diesen Export, sowohl innerhalb des Großraums, als auch insbesondere a 
aus diesem Großraum hinaus nach Übersee, werden wir auch nach dem Kriege Ban 
den allergrößten Wert legen müssen, denn er allein wird uns eine wunschgemäße a 
Steigerung unseres Lebensstandards ermöglichen; er allein wird uns das Zu- 
sätzliche an Lebensmitteln und an Rohstoffen bringen können, das wir zur We 
Befriedigung unserer Wünsche nötig haben. Und worin besteht letzten Endes Anı 
der politische Kampf eines Volkes überhaupt, worin besteht der politische ar 
Kampf unseres Volkes? Er besteht in dem Drang, auf eigenem Boden mit en 
eigenem Fleiße so leben zu können, wie es die Kulturbedürfnisse des einzelnen biel 
ihm vorschreiben, oder wie er glaubt, es auf Grund seines Kulturstandes er- wär 
warten zu können. Und wenn der eigene Raum diese Möglichkeit nicht bietet, gol 
dann muß er erweitert werden, und er wird erweitert werden, sei es durch den 
kriegerische Maßnahmen, sei es durch wirtschaftliche Maßnahmen; doch alles die 
mit dem Ziel, unserem Volke all das zuzuführen, was anderen Ländern, die der 
glücklicher gelagert sind, die in reichen Kolonien ein riesiges Reservoir an Ti 
Nahrungsmitteln und Rohstoffen gehabt haben, im Überfluß zur Verfügung zu‘ 
gestanden hat. wi 
Der Export wird also auch nach dem Kriege im Vordergrund stehen, und der 
zwar in zwei Arten: Export aus dem großdeutschen Wirtschaftsraum in den Sor 
europäischen und Export aus dem europäischen Großwirtschaftsraum hinaus. Um 
Wir werden uns auch bemühen, unsere Exportanstrengungen dadurch zu er- Un 
leichtern, daß eine gewisse Ordnung des Exportes eingeführt wird, insbesondere zus 
durch Vereinbarungen mit den Ländern, die dem europäischen Raum an- | 
gehören. Vereinbarungen auf diesem Gebiete sind bereits während des Krieges keit 
getroffen, und wir bemühen uns, Grundlagen für die Zukunft zu schaffen, ins- tes 
besondere mit denjenigen Völkern, deren Länder gegenwärtig von uns besetzt geb 
sind. Jede solche Vereinbarung muß auch so gestaltet werden, daß sie für Pic 
beide Beteiligte vorteilhaft ist. Dann wird es auch nicht nötig sein, sie durch dar 
Gewaltanwendung oder Drohung herbeizuführen. Es ist unmöglich, diesen Mö 
wirtschaftlichen Großraum auf Zwang aufzubauen, denn Zwang wird über frü 
kurz oder lang durch Zwang gebrochen werden. Vielmehr werden wir unsere der 
Macht dazu benutzen, das zu tun, was wirtschaftlich sinnvoll ist — nicht für ein: 
uns, sondern auch für unsere Kontrahenten. mü 
Die Möglichkeiten des Exports waren vor dem Kriege außerordentlich be- bet 
engt. Unser Exportpotential ist durch den Krieg und durch die Erweiterung Stä 
unseres großdeutschen Wirtschaftsraumes enorm gestiegen, und unsere Fähig- Jal 
keit, den Bedarf anderer Erdteile zu befriedigen, ist ebenfalls so stark ge- arb 
stiegen, daß wir einen Machtfaktor ersten Ranges für die Einfuhrbedürfnisse der ein 
ganzen Welt darstellen und kein Land, das auf Einfuhr industrieller Waren zu 
angewiesen ist, an unseren Wünschen vorübergehen kann. Das soll nicht heißen, Ge 
daß wir nun versuchen werden, ihnen mangelhafte Waren zu hohen Preisen 
aufzudrängen. Vielmehr werden wir die Leistungsfähigkeit unserer Industrie sin: 
so zur Verfügung stellen, daß wir bei vernünftigem Preisniveau doch unbestreit- gef 
 
	        
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