34 Rohstoff ‚Eiweiß‘ und ‚‚Fett“.
landwirtschaftlichen Rohstoffen erheblich ungünstiger als bei den Lebens-
mitteln. Diese Versorgungsverhältnisse prägen sich auch deutlich bei den
Einfuhrwerten aus, die bei den Rohstoffen die (sinkende) Preisbewegung am
Weltmarkt in den letzten Jahren und den in den Zeiten der Hochkonjunktur
und der Krise wechselnden Bedarf widerspiegeln.“
Inländischer Anteil am Gesamtverbrauch von agrarischen Roh-
stoffen.
95—100% Hopfen, Alkohol, 5— 9%, Gespinststoffe insgesamt,
80— 89%, Kunstseide, Wolle,
70— 79% Holz, Wein (Most), Dirme 1-— 4%, Ölfrüchte, Ölkuchen,
und Magen, ferner Bor- pflanzliche Öle,
sten und Kasein, unter 1%, Hanf, Jute
30— 59%, Häute und Felle, Hartfaser, Baumwolle,
10— 39%, Federn, Seide, Kautschuk und an-
50— 29%, Tabak, dere Baumharze, Schel-
20— 19% Flachs, Gerbstoffe, lack usw.
Produktionssteigernd werden sich die großen Meliorationsarbeiten auswir-
ken. Es wurden in den Jahren 1933—36 466000 ha durch Anlegung offener
Gräben entwässert, 178000 ha dräniert. Rund 600000 ha wurden durch Fluß-
regulierung verbessert, 82000 ha Ödland wurden erschlossen, 200000 ha wur-
den eingedeicht. Insgesamt sind in der genannten Zeit rd. 1,5 Mill. ha Land
verbessert worden. Seither ist unter dem Zeichen des Vierjahresplanes die Arbeit
in gleicher Richtung weitergeführt worden. Das Gesamtfassungsvermögen der
Silos betrug Anfang 1938 rund 6,7 Mill. cbm gegen 2,3 Mill. cbm Anfang 1935.
Dieser Zuwachs bietet ausreichendes Sauerfutter für etwa 1 Mill. Kühe.
: Landwirtschaftlich erzeugte Rohstoffe, die
D eutschlands Versorgung mit nicht eigentlich zum Gebiet der Ernährungs-
landwirtschaftlichen Rohstoffen. wirtschaft gehören, spielen im wirtschaft-
lichen Leben eine viel größere Rolle, als man gemeinhin annimmt. So besteht
für die Landwirtschaft im Rahmen des neuen Vierjahresplanes neben der Auf-
gabe, die Ernährung aus eigenem Boden sicherzustellen, eine zweite Aufgabe:
aus sich heraus auch möglichst viel von den landwirtschaftlich erzeugten Roh -
stoffen zu produzieren, die für den industriellen Produktionsprozeß
unbedingt notwendig sind, und die bisher zum größten Teil eingeführt werden
mußten. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Rohstotfe, die zur industriellen
Weiterverarbeitung benötigt werden, sind, neben den Ölfrüchten, vor allem
die pflanzlichen Faserstoffe (Flachs, Hanf, Jute, Baumwolle usw.), die künst-
lichen — wiederum aus anderen landwirtschaftlichen Rohstoffen — hergestell-
ten Textilfasern (Kunstseide und Zellwolle), ferner die tierischen Spinnstoffe
(Wolle und Seide) sowie endlich die sog. Hartfasern (Sisal- und Kokosfasern,
Manilahanf u. dgl.). Hierzu kommen Häute und Felle, Federn und Borsten,
Därme und Mägen, Bau- und Nutzholz, Gerbstoffe und Farbpflanzen und end-
lich die tropischen und subtropischen Baumharze und deren Verarbeitungs-
produkte, wie Kautschuk, Guttapercha, Terpentin u. a. m.
In einem Wochenbericht gibt nun das Institut für Konjunktur-
forschung eine ungefähre Vorstellung von dem gegenwärtigen Grad der Selbst-
versorgung bei der gesamten Gruppe der landwirtschaftlichen Rohstoffe ein-
schließlich der nicht im Inland erzeugbaren sowie der Möglichkeiten und Aus-
sichten der Selbstversorgung. Danach stammen von dem Gesamtverbrauch