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42 Rohstoff ‚Eiweiß‘ und ‚Fett‘.
nannten Lebensmittel noch, während die Ausfuhr von Roggen und Zucker fast
aufhörte. Hatte Deutschland vor dem Kriege ein Einfuhrdefizit an Nahrungs-
mitteln von 300—350 Millionen M. gehabt, was angesichts des großen Industrie-
exportes und unserer Auslandsguthaben gut tragbar war, so stellte sich das
Defizit in den Jahren 1927—1931 auf jährlich rund 2,5 Milliarden RM.“
Diesem unhaltbaren Zustande mußte ein Ende gemacht werden, Deutsch-
land mußte, wenn es überhaupt noch lebensfähig bleiben wollte, wieder zu
einer stärkeren Selbstversorgung zurückkehren. Die Regierung ergriff daher
sogleich die erforderlichen Maßnahmen und schaffte sich im Reichsnähr-
stand die Organisation, die ihre Pläne durchführte. Der Erfolg war, daß
Deutschland gegenüber den letzten Jahren seine Selbstversorgung
wesentlich verstärken konnte.
So hat die Eigenversorgung Deutschlands gewissermaßen eine Art Kreislauf
beschrieben. Bis zu Anfang der achtziger Jahre bestand fast vollständige
Selbstversorgung, dann erhöhte sich beinah von Jahr zu Jahr der Zuschuß vom
Ausland. Der Höhepunkt wurde erstmalig in den letzten Jahren vor dem
Kriege1914/18, dann zum zweitenmal bei noch größerer Abhängigkeit vom Aus-
land in den Jahren 1927—1931 erreicht. Von da ab nahm die Eigenversorgung,
und zwar in starkem Maße, wieder zu. Die Entwicklung des Verbrauches an
Nahrungsmitteln zeigen uns die eingehenden Untersuchungen des Statistischen
Reichsamtes. Das Statistische Reichsamt veröffentlicht in einem Viertel-
jahresheft eine umfassende Untersuchung über die Entwicklung des Ver-
brauches an Nahrungs- und Genußmitteln, die teilweise bis zur Jahrhundert-
wende zurückgeht. Mit Hilfe einiger Ergänzungsschätzungen ist es hier ge-
lungen, immerhin etwa 90%, des Gesamtverbrauches zu erfassen; es fehlen im
wesentlichen nur Gemüse, Obst, Reis, Hülsenfrüchte und ähnliche Verbrauchs-
güter. Der besondere Wert dieser Zusammenstellung liegt darin, daß der Ge-
samtverbrauch jeweils bezogen wird auf die „Vollperson“, denn bei den starken
Verschiebungen in der Zusammensetzung der Bevölkerung (rückläufiger Anteil
der Kinder, also der Minderverbraucher) reicht die übliche Beziehung auf den
Kopf der Bevölkerung für einen einwandfreien Vergleich über längere Zeit-
räume nicht aus. In Auswertung dieses Materials ergibt sich (mit einigen
kleinen Ergänzungen) das folgende Bild der Verbrauchsentwicklung:
Lebensmittelverbrauch je „Vollperson«
in Kilogramm.
|1911/13| 1928/29] 1932 | 1934 | 1936 | 1937 | 1938
Weizenmehl . . . .
Speisekartoffeln . .
Zücker 23.22.38
65,2 51,8 55,4 61,1 64,4 60,2
209 198 202 212
27,3 23,5 24,8 26,0 27,8 28,1
Fleisch 2.5... 52,9 52,9 49,0 52,7 50,5 53,2 65,0
Risch 2:22 2.2 000 8,4 10,4 9,9 10,1 13,7 14,2 13,8
Schweinefett und
SE 0 ch 11,9 11,8 10,6 10,5 10,4 10,4 10,9
Butter 2.0.0. 8,2 8,8 8,8 E 9,8 10,3 10,2
Margarine u. dgl.. 3,9 9,7 9,3 6,9 7,5 6,4 Tl
Speiseöl u. Pflan-
zenfette. .: . . 2,4 2,8 3:3 32 2,9 2,8 3,0
Fette insgesamt . . 26,4 32,6 31,0 29,7 30,6 29,9 31,2
Trinkmilch (in Liter) — | 137 119 122 — —
Kasse er, == — 6,0 5,6 6,2 6, 6,4
Eier (in Stück). . . 129 159 161 139 135 144. 144.
Roggenmehl. . . . — 60,7 62,2 61,7 63,8 63,7 61,4
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