Full text: Rohstoff-Fragen der deutschen Volksernährung

  
44 Rohstoff ‚Eiweiß‘ und ‚Fett“. 
schon seit langem ständig an Bedeutung gewinnen. In dem letzten Jahrzehnt 
vor dem Kriege hat sich der Verbrauch um über 60% erhöht; 1928/29 wurde 
dann der Vorkriegsstand um etwa 22%, übertroffen. Trotz des Wieder- 
anstieges nach der Verbrauchsminderung in der Krise ist inzwischen dieser 
Stand noch nicht wieder erreicht worden. 
Im ganzen zeigt sich, daß der Verbrauch je Vollperson in den letzten Jahren 
nur allmählich zugenommen hat. Bei Fleisch, Eiern, Kartoffeln und Käse war 
bis 1937 die Verbrauchstendenz leicht rückläufig. Eindeutig zugenommen hat 
der Verbrauch an Mehl, Brot, Zucker und Fischen. Ein Vergleich des Jahres 1936 
mit dem Stand von 1928/29 ergibt je Vollverbraucher bei Fleisch, Fetten und 
Zucker noch ein Zurückbleiben des Verbrauches um 4—5%,, bei Milch um etwa 
8%, bei Eiern (und ähnlich wohl bei Käse) um 17%, während bei Mehl und 
Kartoffeln etwa der damalige Verbrauchsstand wieder erreicht und bei Fischen 
ein beträchtlicher Zuwachs zu verzeichnen ist. Es ist hierbei natürlich zu be- 
rücksichtigen, daß sich zwischen 1928 und 1936 der Kreis der Vollverbraucher 
um volle 7% erweitert hat, daß also die Gesamtmengen entsprechend zugenom- 
men haben. Da auch die kommenden Jahre einen ähnlichen Verbraucher- 
zuwachs bringen werden, wird deutlich, wie wichtig die Aufgabe der Landwirt- 
schaft ist, aus dem gleichen Bodenraum soviel Nahrungsmittel zusätzlich her- 
auszuholen, daß das Verbrauchsniveau nicht nur gehalten, sondern möglichst 
auch noch gehoben werden kann; der Verbrauch des Jahres 1938 gibt diesen 
Ausführungen recht. 
Es folgen nunmehr die Übersichten über Verbrauchssätze einer Reihe 
anderer europäischer Länder. 
Verbrauchssätze von Ländern im Großraum im Vergleich zu Deutschland. 
Verbrauch je Kopf in kg im Jahrt). 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Danzig, 
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Gebiet er gau mark wegen den Holland Posen, | einschl, land 
Ost- Lodz 
O.-Schl, 
Roggenmehl.. . | 51,0 | 52,0 | 42,0 | 38,0 | 41,0 | 16,0 | 69,0 | 80,0 | 53,0 
Weizenmehl . . | 62,0 | 52,0 | 45,0 | 68,0 | 65,0 | 84,0 | 31,0 | 30,0 | 51,9 
Brotgetreide- 
mehl insges. . |113,0 |104,0 | 87,0 | 106,0 | 106,0 | 100,0 | 100,0 | 110,0 | 104,9 
3. Anmerkungen zu den Tabellen. 
Um die aus fremden Futtermitteln erzeugten Fleisch- und Fettmengen der fol- 
genden Erzeugungstabellen zu errechnen, wurde folgende Überlegung angestellt: 
Die Futtermittel sind untereinander austauschbar. 
Es wurde daher angenommen, daß der Zuschuß an eiweißextensivem Kraft- 
futter ausschließlich den Schweinen zugute kommt, der an Ölkuchen aus- 
schließlich dem Milchvieh. Wenn auch gegenwärtig natürlich der Kraftfutter- 
zuschuß sich auf fast alle Tierarten verteilt, drückt sich sein Fehlen praktisch 
doch hauptsächlich als ein Absinken einerseits der Milcherzeugung aus, wobei 
— da Trinkmilch im Preise höher ist — dieses Minus an Milch sich fast ausschließ- 
lich als Minus an Butter ausdrückt, andererseits als Minus der Schweineerzeugung. 
Die obige Annahme paßt sich daher am besten den praktischen Folgen an. 
Es werden etwa erzeugt aus:
	        
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