Full text: Rohstoff-Fragen der deutschen Volksernährung

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Ernährungswirtschaft, Ernährungswissenschaft und Eiweißproblem. 63 
des deutschen Marmeladeverbrauchs) der Absatzanteil je Kopf der Bevölkerung 
von 0,7 kg jährlich 1937 auf 2,7 kg gesteigert werden. 
Die Verbilligung geht von der Hauptvereinigung der Deutschen Garten- 
bauwirtschaft aus und wird von ihr überwacht. Seit Bestehen dieser Bestre- 
bungen, die am 12. Januar 1935 ins Leben gerufen wurden und jeweils von 
November zu November des nächsten Jahres laufen, konnte die deutsche Mar- 
meladeherstellung von 462000 dz im Jahre 1932 auf 1788000 dz im Jahre 1937 
gesteigert werden. Das heißt mit anderen Worten, man konnte den Absatz 
verdreifachen. 
Diese Verbilligungsaktion wird mit Hilfe von Mitteln durchgeführt, die von 
der Zuckerwirtschaft durch Umlagen aufgebracht werden. Von No- 
vember 1935 bis November 1936 hat man auf diese Weise 22 Mill., von 1936 bis 
1937 sogar 26 Mill. RM. zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat man die 
Handelsspanne und den Kleinverkaufspreis festgelegt. Das wirkt sich folgender- 
maßen aus: im Großhandel kosten 50 kg dieser Marmelade 33 RM. Davon 
übernimmt die Hauptvereinigung aus den oben genannten Mitteln 12 RM. Die 
Handelsspanne, von der Verpackung, Versand, Nettoumrechnung usw. ab- 
gehen und die auf das Notwendigste zusammengedrängt ist, beträgt 11 RM., so 
daß das Pfund Marmelade für 32 Pfennig abgegeben werden kann. 
Um diesen Preis und den erfolgreichen Verlauf der Bestrebungen gewähr- 
leisten zu können, werden bei der Hauptvereinigung für Gartenbauwirtschaft 
die Kostenüberschläge gemacht. Damit die großen Industrien nicht allein Nutz- 
nießer der Staatskonjunktur sind und die Aufbauunterschiede zwischen den 
Größt- und Kleinstbetrieben abgewogen werden, werden die Kostenverhält- 
nisse ausgeglichen. Auf diese Weise kann jeder seine Unkosten decken und 
einen angemessenen Gewinn erzielen, ohne allerdings große Abschreibungen 
vornehmen zu können. 
Die Marmeladeerzeugung verteilt sich in Deutschland auf etwa 700 Be- 
triebe, von denen 300—350 allerdings nicht sehr groß sind. Es handelt sich da- 
bei um bäuerliche Nebenbetriebe, die auf diese Weise ihren Ernteüberschuß ver- 
werten, und vielleicht sonst sehr große Obstverwertungsbetriebe, die nur neben- 
bei kleine Obstüberschüsse zu Marmelade verarbeiten. Die größte Fabrik bei 
Lübeck stellt jährlich 180000 Zentner her, während ein solch kleiner Betrieb es in 
der Regel auf kaum mehr als5Zentner bringt. Die Hauptgebiete für Marmelade- 
herstellung erstrecken sich an der Elbe entlang von Hamburg bis Dresden und 
auf das Rheinland, wo man überdies noch Gelee und Kraut herstellt, das aller- 
dings vornehmlich an Ort und Stelle und in Westfalen verbraucht wird. 
Es ist nicht zu befürchten, daß sich der Wertgehalt der Marmelade wieder 
verschlechtert, da hierüber sehr strenge Vorschriften bestehen. Sie bestimmen, 
daß die Marmelade lediglich aus Obst, Zucker und den notwendigen 
(reinen) technischen Beigaben hergestellt wird. Dazu wird gefordert, daß 
mindestens 15% Edelfrüchte verwandt werden. Man geht dabei so vor, daß 
man hier die Früchte, die in dem betreffenden Gebiet überreichlich anfallen, 
verwendet. Da naturgemäß jedes Jahr andere Früchte in Frage kommen, wird 
dadurch für den Geschmack der Marmelade eine wünschenswerte Abwechslung 
erreicht. In diesem Jahre konnte man Erdbeeren und Johannisbeeren dafür 
nehmen. Durch diese Maßregeln, die man durch Proben aus dem Handel und 
Überwachung der Fabriken überprüft, hat man erreicht, daß bislang noch keine 
Beschwerden über die verbilligte Marmelade eingelaufen sind; sie konnte gegen- 
über der früher im freien Verkehr üblichen Vierfruchtmarmelade sogar noch 
verbessert werden. 
  
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