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tes Gas erzeugt würde, welches man mit dem’ Namen des
Montgolfier’schen bezeichnete, und glaubte, dass dieses
Gas, im Ballon abgeschlossen, ‘denselben würde schwebend
erhalten können.” Bald fand man jedoch die wahre Ursache
des Aufsteigens’ der Maschinen, die den Montgolfiers selbst
zuerst 'entging. Es wirkte hier nichts Anderes als die durch
die Wärme ausgedehnte und daher erleichterte Luft. Eine
Kugel von 50 Fuss Durchmesser wird, wenn sie um 269 ©.
erwärmt wird, mit einer Tragkraft von 500 Pfd. steigen ?}).
In dem letzten Versuche Montgolfiers hatte man ei-
nige Thiere zur Probe mit in die Luft gesendet; der wohlbe-
haltene Zustand in dem sie herabkamen, war der einzige aber
auch genügende Bericht, den sie‘ abstatten konnten. Jetzt
wagten auch einige Gelehrte selbst auszuführen, was sie ei-
nem ‘Hammel zugemuthet hatten, sich dem gefährlichen, un-
gewohnten Fahrzeuge anzuvertrauen, mit der Montgol-
fire, wenn auch noch an Seilen zurückgehalten, bis auf
320 Fuss emporzusteigen. Der kühne und unerschrockene
Pilatre de Rozier stieg zuerst in die Höhe; der glück-
liche Ausgang des Versuchs liess ihn bald das Gängelband,
an dem man ihn zurückhielt, verschmähen, und am 21. Nov.
1783, ein wichtiger Tag in der Geschichte der Physik, wag-
ten Pilatre de Rozier und der Marquis d’Arlandes
die erst Luftfahrt in der freischwebenden Montgolfiere.
Rozier, dessen Ruhm, der erste Luftschiffer gewesen
zu sein, dureh ein sinnreiches Anagramm auf seinen Namen
verherrlicht wurde:
Tu es pr.(emier) Roi de Pair 12),
fügte zu diesem die traurige Berühmtheit hinzu, auch der
erste zu sein, der seinen Tod in der unermüdlichen Verfol-
gung seines gefährlichen Weges fand. Bereits mehr als
sechzig glückliche Nachahmer hatte er’ gehabt, da stürzte er
nach noch nicht vollendeten zwanzig Monden mit einem Ge-