dem heldenmüthigen Sir John Franklin durch eine Exr-
pedition aerienne nachzuforschen ?3).
Ausserdem erwartete man einen sehr wichtigen Einfluss
auf die Marine, eine vollständige Revolution in der Kriegs-
kunst ?*). Zu Meudon wurde eine aörostatische Schule ein-
gerichtet, in welcher eine Anzahl von Ingenieurs gebildet
werden sollten, die in Schlachten und bei Belagerungen die
Stellungen des Feindes recognoseiren und signalisiren soll-
ten. In der That wurde einer jeden Armee des Revolulions-
heeres ein Luftballon beigegeben. In der Schlacht bei Fleu-
rus, das so oft seine Felder mit Blut gedüngt sah, in wel-
cher der Prinz von Koburg gegen Jourdain focht, fiel der
Sieg, der sich bereits auf die Seite der Oesterreicher neigle,
den Franzosen wenigstens zum Theil dadurch zu, dass von
diesen der Lufiball, an Seilen zurückgehalten, und durch
30 — 40 Pferde gegen den widrigen Wind geführt , benntzt
werden konnte ?%®).
Mit der Anwendung dieser Erfindung fällt die einer zwei-
ten zusammen, die sich auf das Ausserordentlichste entwik-
kelt hat, die der Telegraphie. Seitdem Glaude Ghappe
im Jahre 1792 der Nationalversammlung den Entwurf. zur
Anwendung der Fernschreibekunst vorgelegt, ist diese zuerst
belächelte Idee zu dem Gipfel ihrer Vervollkomnung gebracht
worden, während die Aöronautik noch in der Kindheit liegt
wenigstens so weit es ihre Anwendung betrifft *).
Als Franklin gefragt wurde, was man von der Luft-
schifffahrt wohl erwarten dürfe, und wozu man sie werde
benutzen können, erwiederte er: o’est Venfant qui vient de
*) Eine ausführliche Geschichte der Telegraphie findet sich in
Poppe’s Schrift: Die Telegraphie von ihrem Ursprunge bis zur
neuesten Zeit, mit Berücksichtigung der ausgeführten telegraphischen
Systeme. Frankfurt a. M. 1848.