Full text: Ueber die Luftschifffahrt

  
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zeilige Entdeckung, entstanden in der einsamen Zelle des 
Gelehrten, unbeachtet von jubelnden und staunenden Zu- 
schauern, eine ganze Welt von Gedanken erzeugen würden. 
Als Galvani durch die Berührung eines Froschschenkels 
mit verschiedenartigen Metallen das Glied des: todten Thieres 
wie das eines lebenden zucken sah, war es immer schon ein 
recht hübsches Experiment, aber wie nichtig gegen die Mont- 
golfiere! Und wie anders steht es jetzt! 
Dieselbe Kraft, welche Anfangs auch keine wichtigere zu 
sein schien, als die, welche jene Seifenblasen des Gavallo 
hob, dieselbe hebt und trägt im mächtigsten Elektromagneten 
die grössten Lasten; sie trennt die kräftigsten chemischen 
Verbindungen; sie vermag uns das blendendste Licht, dem 
Sonnenlichte vergleichbar, zu erzeugen; sie schafft die be- 
wunderungswürdigen Nachbildungen der schönen Denkmäler 
der Kunst; sie misst die Entfernungen der Städte von einan- 
der #3); sie kann zwei Welttheile verbinden und sie mit ein- 
ander reden lassen; sie führt Gedanken hinüber in endlose 
Ferne, schneller als das Licht es vermag. 
Dennoch’ dürfen wir nieht ohne Empfindungen des Dan- 
kes gegen den Schöpfer ‚der Luftschifffahrt sein; er hat uns 
ein neues Werkzeug geschaffen, das nur nicht weise genug 
benutzt worden ist. 
„Das Erschaffen neuer Organe oder Werkzeuge der Be- 
obachtung vermehrt die geistige, ‚oft auch die physische Macht 
des Menschen‘ #*). Auch auf die Luftschifffahrt wird einst 
dieser Ausspruch des Aristoteles unseres Jahrhunderts 
seine Anwendung finden. 
  
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