Full text: Luftfahrten im Frieden und im Kriege

  
  
Zu den Potsdamer Schlöffern. 135 
  
  
erreichen. Es liegt willenlos flach hingeftredt, offen bis in das 
leßte Gäßchen, wie gebannt vor Schre>, während der Drache in den 
Lüften daherrauſcht. Da liegt das Stadtſchloß unter uns 
und die Nikolaikirche, impoſante Bauten, — und doch nur 
Spielzeug, zerbrechlicher Tand in unſerer Fauſt. Aun ſind wir 
über Sansſou ci, die Terraſſen bauen ſich wie Puppenkartons 
auf, und das Becken der großen Waſſerkunſt liegt davor wie ein 
ſilbernes Fünfzigpfennigſtü>k. Der „P. L. 6“ fährt jeßt nicht mehr 
  
Stadtſchloß und Nikolaikirche in Potsdam. 
in wagerechter Haltung, ſondern mit der Spibe abwärts geneigt: 
die Sonnenwärme dehnt allmählich das Gas aus und gibt ſo dem 
Ballon einen ſtärkeren Auftrieb, dem wir dynamiſch begegnen; 
wir wirken mit der eigenen Maſchinenkraft der Lo>ung der Sonne 
entgegen, indem wir abwärts ſteuern. Zweimal umkreiſen wir das 
Neue Palais, um auszuprobieren, von wo aus es das ge- 
fälligſte Bild für die Kamera bietet. Dann machen wir am Ruinen- 
berg vorbei einen kleinen Abſtecher über das Bornſtedter 
Feld. Unten übt eine Kompagnie in kleinen Abteilungen Schüßen- 
gefeht. „Auf, marſch, marſh!“ Die Leute ſtolpern vorwärts 
und halten die Naſe in die Höhe. „Halt, nieder!“ Aun liegen ſie 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.