Full text: Luftfahrten im Frieden und im Kriege

  
  
  
  
  
194 Jm Luftſchiff. 
Nus dem Eine langgeſtre>te E 
Sr ° ° flah, baum- und ſtrauchlos. 
Tripoliskriege. Hie und da ein Hafenplaß 
mit einer Oafe, bie und da 
in der Ferne die blaue Linie 
eines Höhenzuges. Ein ungeheures Gebiet, aufdas 
die Wüſte drückt. Fn den Oaſen ſelbſt quillt alles reich und 
fruchtbar empor, hohe Palmen finden vollflommene Wurzelnah- 
rung, alles ſteht 
dicht und Stark, 
Dann werden Die 
Fruchtbäume jelte- 
ner. Bald ſtehen 
ſie nur noch ganz 
vereinzelt im San- 
de, dort, wo ſchon 
  
  
  
das Ningen mit 
der DWMülte feit 
Menjchenaltern fich 
abſpielt. Nun tritt 
man in das Sand- 
meer ſelber hinaus. 
Es bildet Dünen 
und zeigt Wellen- 
geäder, es hat 
Dämme und Fal- 
ten, aber nichts, 
woran das Auge 
in dem flimmern- 
den Sonnenlicht haften könnte, keinen rechten Berg, keinen Baum, 
fein Gebäude, ja nicht einmal einen Weg, deſſen Spuren den 
nächſten Staubſturm überdauern. Fn trofſtloſer Gleichförmigkeit 
folgt Düne auf Düne. Der Sand verſchlu>t Huſftritt und Räder- 
fnarren. Während eine Marſchkolonne ſich vorwärtsſchleppt, kann 
in einer Geländefalte dicht nebenbei unbemerkt eine feindliche 
ſich daherſchlängeln. Ein Stoß in das Fnnere, in die Wüſte 
hinein ohne Aufklärung wäre der Tod. Aber d i e Aufklärung, 
wie früher europäiſche Kriege ſie kannten, muß hier verſagen 
Am Eingang zur Wüſte.
	        
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