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Im Flugzeug.
Als Bezwinger Unſere Gedankenträgheit
läßt uns immer wieder Phraſen
der Elemente. nachplappern, deren zweifelhafte
Wahrheit fein eigenes Er-
lebnis erhärtet. Sit einmal
in Gegenwart einer großen Menge ein Unglü>k geſchehen, ſo heißt
es regelmäßig, dag ein „taufendftimmiger Schrei des Entjeßens“
ericholl. Das tut er in Wirklichkeit niemals, Fm Gegenteil: das
gewöhnliche Brauſen des Stimmengemwirrs jeßt fpgar auf eine
Weile aus, weil jeder nur [eben will, und im nächiten Augenblid
jeßt das gleichmäßige dumpfe Brauſen wie vorher wieder ein.
Eine nahezu ebenſo ſtereotype NRedensart finden wir in jedem
Briefe, in dem einer über feinen Erftlingsflug der Seitung berichtet
oder dem Flugzeugführer für die Genüſſe dankt: mit dem „Gefühl
abſoluter Sicherheit“ habe man den Flug abſolviert.
Ein ſolches Gefühl kennt nur das Kind, das auf dem Schoße der
Mutter fitt, aber ficherlich niemand, der zum erſten Male auf den
Schwingen des Rieſenvogels aus Stahldraht und Leinewand in
die Lüſte geht.
Der Vogel hüpft aus ſeinem Käfig, klaftert ſeine 10 bis 15
Meter, imponiert außer ſeiner Größe vielleicht auch durch ſeine
Eleganz, erwedt aber nicht das Gefühl, daß man geborgen ſei.
Als ich das erſte Mal in den Vorderſitß kletterte, hatte ich den leb-
haften Gedanken: „Bisher iſt jeder 12. Flieger zu Tode geſtürzt !“
Ss gehört ſchon eine gute Portion Stumpfſinn dazu, ſolche Bor-
ſtellungen gar nicht zu haben, und erſt bei weiteren Flügen wird
man abgehärtet und wageluſtig. Fch erinnere mich ſogar ſehr deut-
lich, die unbehaglihe Empfindung gehabt zu haben, daß meine
Augen ſozuſagen ins Leere griffen, und lieber wäre es mir ge-
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