Prinz Heinrich über feine Flieger- Lehrzeit. 219
Erde einbohren — zwei kräftige Fäuſte, nicht die meinigen, er-
greifen blibſchnell den Höhenſteuer- und Kurzſchlußhebel, der Motor
ſtoppt — die Flugmaſchine hebt ihren Kopf und gehorcht momentan,
ein gefügiges Werkzeug, ihrem Meiſter, meinem Lehrer — doch
gleich knattert der Motor von neuem los und nach einigen weiteren
Sprüngen von 100 Metern hat dieſe Lehrfahrt ihr Ende erreicht.
Zhr ſchließen ſih dann noch lehrreiche Ermahnungen ſowie Er-
Härungen ſeitens des Lehrers an, der den Wunſch ſeinem Schüler
nahe legt, dieſer möge doch in Zukunft das Erlernte beſſer beherzigen
Prinz Heinrich in ſeinem Flugzeug.
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und nicht im entſcheidenden Augenbli> alle guten Lehren durch-
einanderwerfen.
Es folgte nun noch eine ſolche Fahrt, aber mit beſſerem Re-
ſultat und dann — „adieu Lehrer, adieu Erde !“
Euler hat mir ſpäter erklärt, er begleite ſeine Schüler grund-
ſäßlich nicht auf dieſen Erſtlingsfahrten, da ſie des Gefahrmomentes
für Schüler wie Lehrer nicht entbehrten. Sch konnte ihm hierin
nur Recht geben und bin ihm dementſprechend beſonders dankbar,
daß er bei mir eine Ausnahme machte.
gu den dann folgenden Flügen wurde lediglih die ein-
jigige Lebrmafchine benußt, auf der ich anfangs noch einige
beklemmende Augenbli>e erleben ſollte. Es ift ein eigen Ding, von