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Es ist also bei dem Hebel gleichgültig, welche Richtung
die Kräfte haben; man hat nur nötig, vom Drehpunkte Nor-
malen auf die Richtungslinien der Kräfte zu fällen, die jetzt
zu bildenden Momente einander gleich zu setzen und aus der
so entstehenden Gleichung die gesuchte Grölse zu ermitteln.
Sind mehrere Kräfte am Hebel thätig, so
findet ebenfalls Gleichgewicht statt, wennman
dieSummederstatischen Momente aufeiner Seite
desHebels, gleich setzt der Summe der statischen
Momente auf der anderen Seite desselben, und
dann aus dieser Gleichung die unbekannte
Grölse bestimmt.
Soll noch das Gewicht des Hebels berücksichtigt werden,
so ist dasselbe als eine Kraft zu betrachten, deren Angriffs-
punkt im Schwerpunkte des Hebels liegt und senkrecht nach
unten wirkt.
Beispiele:
1) An einem zweiarmigen Hebel wirkt an dem einen Hebelarm
AC=0,5 m eine Kraft P=25 kg; welche Last Q kann an dem Hebel-
arm BC = 0,4 m durch die Kraft P im Gleichgewichte gehalten werden?
(Fig. 22.)
Für den Gleichgewichtszustand erhält man:
PP -AC=D BU; oder
5.0.6= 0.04.
ne
en 0,4 = DI, kg.
2) An einem zweiarmigen Hebel (Fig. 24) wirkt im Abstande AO
== (0,7 m eine Kraft P=30 kg, deren Richtungslinie mit AC einen Winkel
von 30° bildet; welche Last Q kann im Abstande BC=0,3 m durch
die Kraft Pim Gleichgewichte gehalten werden, wenn die Richtungslinie
der Last Q ebenfalls einen Winkel von 30° mit BC bildet?
Für den Gleichgewichtszustand ist nach Formel 45):
P,DO=9.F8C,
Unter vorstehender Annahme wird:
DC = 0,606 m und FC = 0,26 m, mithin:
30..0,606 = Q.. 0,26.
30.0,606
A 0,06 —= (UV kg.
3) An einem einarmigen Hebel von 1,2 m Länge wirkt ein Zug
von 56 kg in einer Entfernung = 0,15 m vom Drehpunkte. Wie grols
ist die zur Herstellung des Gleich-
gewichtes nötige Kraft P am Ende Fig. 27.
des Hebels? (Fig. 27.) Ap
Für das Gleichgewicht erhält man: ee )
P.AC=Q.BO | ®
ie u = A ® Ir T DET ee Dre T
P.1,2—56.0,15. DE
ee Es
P= 12 a den | 9-56