Neuntes Kapitel.
Das Wellrad.
Das Wellrad, oder Rad an der Welle, Fig. 43) besteht
aus einer um ihre Achse drehbaren Welle und einer kreisförmigen
Scheibe (oder Rad), welche mit der Welle fest verbunden ist.
Am Umfange des Rades oder der Scheibe wirkt die Kraft;
an der Welle hängt vermittelst eines Seiles die Last, welche
Fig. 43. durch Aufwickeln des Seiles auf
S die Welle bewegt wird. Die
Welle kann wagerecht, senkrecht
oder auch geneigt angeordnet
sein.
Für die Bestimmung des
Gleichgewichtszustandes am
Wellradekommendie Gesetze des
zweiarmigen Hebels in Betracht.
Bezeichnet man mit R den
Halbmesser des Rades und mit
r den Halbmesser der Welle,
so ist R der Hebelarm der
Kraft und r der Hebelarm der Last; mithin für den Gleich-
gewichtszustand ohne Berücksichtigung der Bewegungs-
hindernisse:
P.R=Q.r, woraus folgt:
Q.r E
Be
a
Gewöhnlich werden hierbei die Halbmesser R und r immer
bis zur Mitte der zugehörigen Seilenden gerechnet.
Beispiele:
I) Welche Kraft ist an einer Welle von 180 mm Durchmesser
erforderlich, um eine Last von 500 kg zu heben, wenn der Durchmesser
des Rades 2,5 m beträgt?
Nach Formel 65) erhält man:
p Q.r 500.0,09 96]
= —— = — Ben Ko,
< Oo
R 1,29
2) Welche Last kann vermittelst eines Wellrades gehoben werden,
wenn der Durchmesser der Welle 230 mm, der Durchmesser des Rades
1,6 m, und die am Umfange des Rades wirkende Kraft P— 20 kg ist?