Vielfach angestellte Versuche haben zu folgenden Erfah-
rungssätzen geführt:
1) Die Reibung ist um so geringer, je härter und olatter
die Flächen der reibenden Körper sind.
2) Die Reibung ist unabhängig von der Geschwindigkeit
der reibenden Körper. Diese darf nur nicht so grofs werden,
dals ein Erhitzen eintritt, da hiermit zu gleicher Zeit eine
Vergröfserung der Reibung verbunden ist.
3) Die Reibung ist ferner unabhängig von der Gröfse der
Berührungsflächen. Die Abnützung dagegen ist um so gröfser,
je kleiner unter sonst gleichen Verhältnissen die Berührungs-
flächen sind. Bei gröfseren Flächen kommen allerdings mehr
reibende Teile in Betracht; der auf die Flächeneinheit ausgeübte
Druck ist dann aber auch in demselben Mafse geringer. Es
ist durchaus gleichgültig, auf welcher seiner 6 Flächen ein
Ziegelstein z. B. auf einer wagerechten Ebene fortbewegt
wird; in jedem Falle fällt die Reibung gleich grols aus.
4) Die Reibung ist direkt proportional dem Normal-
drucke, d. i. dem Drucke, welcher rechtwinkelig gegen die sich
berührenden Flächen ausgeübt wird. Hat ein Körper das
doppelte oder dreifache Gewicht, oder was dasselbe ist, übt
er einen doppelt oder dreimal so grofsen Druck aus, so ist
auch die Reibung doppelt oder dreimal so grols, als bei ein-
fachem Drucke.
5) Bei Beginn der Bewegung ist die Reibung gröfser,
als während der Bewegung, oder was dasselbe ist: Die Reibung
der Ruhe ist grölser, als die Reibung der Bewegung.
Bezeichnet man die Gröfse der Reibung mit R und den
et : = 2 1 IR
Normaldruck mit N, so nennt man das Verhältnis v d, h.
das Verhältnis der Reibung zum Normaldruck, den Reibungs-
koeffizienten.
Der Reibungskoeffizient ist diejenige Zahl, welche angiebt,
der wievielte Teil einer Last als Kraft erforderlich wird,
um diese Last fortzubewegen. Bezeichnet man denselben
mit f, so ist:
De
Die ee Nee ea se
Die Gröfse der Reibung R entspricht derjenigen Kraft,
welche erforderlich ist, um einen Körper über einen anderen
fortzubewegen.