Full text: Praktisches Maschinenrechnen

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auf Zerknicken in Anspruch genommen. (Säulen, stehende 
Wellen, Treibstangen, Krahnausleger u. s. w.) 
3) Scher- oder Schubfestigkeit, wenn Kräfte die 
Teile eines Körpers übereinander zu schieben suchen, (Nieten, 
Bolzen, Keile, Schraubengewinde u. s. w.) 
4) Relative- oder Biegungsfestigkeit, wenn der 
Körper an einem oder an mehreren Punkten unterstützt ist, 
und die senkrecht zu seiner Längsachse wirkenden Kräfte 
denselben durch Biegung zu zerstören suchen. (Träger in 
Gebäuden, die Arme der Hebel, Zähne der Räder, Krahn- 
balken, Wagenachsen, Zapfen u. s. w.) 
5) Torsions- oder Drehungsfestigkeit, wenn der 
Körper an der Drehung um seine Achse verhindert ist und 
an demselben Kräfte wirken, welche die Teile des Körpers 
schraubenförmig verwinden. (Schraubenspindeln, Wellen- 
leitungen.) 
Um nun die den verschiedenen Festigkeitsarten ent- 
sprechenden, im Inneren der Körper auftretenden Wider- 
stände genau untersuchen und beurteilen zu können, bezieht 
man dieselben auf eine Flächen-Einheit. Es soll den 
folgenden Berechnungen als 
Flächeneinheit I gem und als 
Krafteinheit 1Ikg 
zu Grunde gelegt werden. 
Ferner ist noch besonders zu beachten: 
Da bei Eintritt einer bleibenden Formveränderung ein 
Körper bereits als teilweise zerstört angesehen werden kann, 
so darf bei statischen Konstruktionen die Elastizitäts- 
grenze niemals überschritten werden. 
Diejenige Belastung, welche in der Praxis dem Material 
auf die Dauer und mit Sicherheit zugemutet werden darf, 
die zulässige Belastung, Faserspannung, «ulässtge 
Faaaspruchnahme, zulässige Beanspruchung, muls 
daher immer kleiner als die Belastung sein, welche den 
Körper bis zur Elastizitätsgrenze beansprucht, 
Gewöhnlich wird bei Eisenkonstruktionen nur ein ge- 
wisser Teil der einen Körper bis. zur Blastizitätsgrenze be- 
anspruchenden Belastung in die Rechnung eingeführt. 
1) Zugfestigkeit. 
Durch Versuche ist festgestellt worden, dafs die Zug- 
festigkeit nur von der Gröfse des Querschnittes eines Körpers 
abhängig und diesem Querschnitte zugleich direkt proportional 
ist; d.h. hat ein Körper einen doppelt so grofsen Querschnitt 
     
    
  
  
  
   
    
  
  
  
    
      
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
     
   
   
   
    
   
  
  
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