Full text: Praktisches Maschinenrechnen

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
    
Die in der Praxis zulässige Belastung k kam 
jedoch unter Umständen von den Werten der Tabelle ab- 
weichen. Hierbei ist besonders zu berücksichtigen: 
1) Ob das Material von überall gleichartiger Beschaffen- 
heit ist; z. B. Gulseisen, Stahlguss, Messing. 
2) Ob das Material sich im Laufe der Zeit verändert; 
z. B. durch Rosten, Faulen, Verwittern. 
3) Ob die Belastung eine ruhige ist, oder Stölse und 
Erschütterungen mit derselben verbunden sind; z. B. Dach- 
stühle, Eisenbahnbrücken, Lokomotiven. 
4) Ob der Körper abwechselnd bald auf Druck, oder bald 
auf Zug beansprucht wird; z. B. Treibstangen, Kolbenstangen. 
5) Ob der Körper einer mehr oder weniger schnellen Ab- 
nützung unterworfen ist; z. B. Zapfen, Seile, Ketten. 
6) Ob seine Zerstörung mehr oder weniger nachteilige 
Folgen mit sich bringt. 
Als Mafsstab für die Annahme des Wertes von k kann, 
entsprechend den Punkten 1—6), folgendes dienen: 
Folgt auf die grölste Belastung eines Körpers, für 
welche die Berechnung auf Festigkeit stets durchzuführen ist, 
eine völlige Entlastung, so nehme man die Werte der Tabelle. 
Ist die Belastung eine vollkommen ruhige, also frei von 
Stölsen und Erschütterungen, so kann man k um die Hälfte 
grölser, als wie in der Tabelle angegeben, nehmen. 
Ist jedoch die Belastung eine zwischen einem gröfsten 
Druck und einem grölsten Zug wechselnde, so nehme man 
für k nur die Hälfte des Tabellenwertes. 
In den folgenden Beispielen ist auf die Verschiedenartig- 
keit der Gröfse des Wertes k zu achten. 
Beispiele:*) 
1) Bei welcher Belastung zerreifst eine Stange aus Stabeisen, welche 
6,5 em breit und 3 cm stark ist? 
Der Querschnitt F der Stange ist = 6,5.3— 19,5 qem; k ist nach 
vorstehender Tabelle = 4000 kg, mithin nach Formel 120): 
P=F.k— 19,5 ,4000 = 78000 kg. 
2) Wie grofs ist für diese Stange die Belastung an der Elastizitäts- 
grenze? 
Hier ist k = 1500 zu setzen, mithin nach Formel 120): 
P=EF.E=19,5.1500- 930 kg. 
3) Wie grofs wird die Belastung auf 1 qem, wenn die in den vor- 
stehenden Beispielen berechnete Stange a) mit 60000 kg und b) mit 
100000 kg belastet wird? 
Nach Formel 122) ergiebt sich: 
P __ 60000 
a)k— = 705 ZESUZCKE 
*) Unter Anwendung der Tabellen im Anhange des Buches. 
  
  
  
	        
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