Full text: Praktisches Maschinenrechnen

  
  
    
liegt die Vorgelegewelle V,, auf welche ein Rad R, und ein 
Trieb T, fest aufgekeilt sind. Die Vorgelegewelle selbst ist 
hohl und läuft auf einer anderen Welle mit exzentrischen 
Zapfen, so dafs eine nur geringe Drehung der inneren Welle 
genügt, um das Rädervorgelege ein- oder auszurücken. Für 
gewöhnliche Geschwindigkeiten kuppelt man das Rad R mit 
der Stufenscheibe S, und treibt so die Drehbankspindel direkt 
durch die Stufenscheibe. Soll die Drehbank jedoth langsamer 
laufen, so zieht man den Mitnehmer zurück, entkuppelt 
dadurch die Stufenscheibe von dem Rade R, und rückt durch 
eine Drehung der exzentrischen Welle das Rädervorgelege 
ein. Es treibt dann von der Stufenscheibe S, aus, das 
Trieb T das Rad R, und hierdurch das Trieb T, das Rad R, 
folglich auch die Drehbankspindel. 
Die Ubersetzungsverhältnisse sind gewöhnlich so gewählt, 
dafs die Spindel bei eingerücktem Vorgelege ungefähr 9-mal 
langsamer läuft, als bei direktem Antriebe von der Stufen- 
scheibe aus. 
Soll die Drehbank zum Schneiden von Schrauben- 
gewinden benützt werden, so wird es, wie schon erwähnt, 
notwendig, den Drehstall derartig fortzubewegen, dafs auf 
dem verwendeten Arbeitsstücke eine Schraubenlinie von vor- 
geschriebener Ganghöhe erzeugt wird. 
Um z. B. eine Schraube mit 4 Gängen auf 1 Zoll, oder 
mit 4“ Ganghöhe herzustellen, mufs die Bewegung des Dreh- 
stahles so bemessen sein, dals er bei je einer Umdrehung 
der Drehbankspindel um 4“ vorgerückt wird. Zu diesem 
Zwecke bewegt man den Support, welcher den Drehstahl trägt, 
durch eine zur Drehbankspindel parallele Schraubenspindel — 
die Leitspindel — und giebt dieser durch ein von der 
Drehbankspindel aus getriebenes Räderwerk die erforderliche 
Umdrehungszahl. 
Der Drehstahl bewegt sich dabei mit derselben Ge- 
schwindigkeit, wie die Schraubenmutter, welche auf der Leit- 
spindel sitzt; der Drehstahl schreitet also um die Ganghöhe 
der Leitspindel vor, wenn diese sich einmal umgedreht hat. 
Besitzen daher Drehbankspindel und Leitspindel gleiche 
Umdrehungszahlen, so entsteht ein Gewinde, dessen Ganghöhe 
gleich der Ganghöhe der Leitspindel ist. Macht die Dreh- 
bankspindel 2-mal soviel Umdrehungen, als die Leitspindel, 
so erhält das zu schneidende Gewind& eine Ganghöhe, welche 
gleich der halben Ganghöhe der Leitspindel ist. Macht 
endlich die Drehbankspindel nur 2 Umdrehungen in derselben 
Zeit, in welcher die Leitspindel deren 3 macht, so kommen 
2 Ganghöhen des neu zu schneidenden Gewindes auf eine 
  
   
  
  
   
   
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.