196 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen,
ner Salivation Speichel , der das specifische Gewicht von 1,0015 darbot.
Als Ausnahme kommt es aber auch vor, dass der anfangs schon sehr
dichte Speichel im ganzen Verlaufe der Salivation sein specifisches Ge-
wicht fortdauernd steigert. Verschwindet der Speichelfluss, so gewinnt
der Mundspeichel in derRegel seine normale Dichtigkeit wieder. Als Aus-
nahme kommt es aber auch vor, dass nach Unterdrückung der Salivation
der Mundspeichel ganz dünn und durchsichtig bleibt. Aus diesen Be-
obachtungen über das specifische Gewicht des merkuriellen Speichels geht
also hervor, dass die Summe der im Speichelwasser gelösten und suspen-
dirten festen Bestandtheile im Beginne der Salivation in der Regel auffal-
lend gesteigert ist, was offenbar durch Zumengung von Schleim, Eiweiss
und anderen Stoffen bedingt ist und dass hernach dieSumme der im Spei-
chelwasser gelösten und suspendirten festen Bestandtheile allmälig sich
mindert, um mit dem Nachlasse des Speichelflusses allmälig wieder zur
Norm zurückzukehren. Das Ansehen des merkuriellen Mundsecrets ist in
den verschiedenen Stadien der Salivation ebenfalls verschieden. Zu An-
fang ist das Mundsecret von mehr schleimiger Natur, durch Epithelien und
Schleimkörperchen auffallend getrübt. Später wird das Secret des Mun-
des mehr wasserhell und klar und enthält im Ganzen nur wenig trübe
Partikel. Zuweilen kommt es aber auch vor, dass der Speichel zu dieser
Zeit ächten Eiter enthält, der indessen nicht widerig riecht, aber zuweilen
bedeutende Zersetzungen erleidet. Hält die Salivation lange an, so wird
das Mundsecret zuweilen durch Blut oder Hämatin tingirt, wobei dasselbe
ein schmutziges dunkelbraunes oder rehfarbiges oder blutiges Ansehen
gewinnt. Dieser Speichel sieht bei der Entleerung fast immer trübe aus.
Haben sich aber aus demselben der suspendirte Schleim und die Epithe-
lien abgesetzt, so erscheint die Flüssigkeit mehr klar, wenn auch noch
immer röthlich oder bräunlich gefärbt. Auch der Geruch des merkuriel-
len Mundsecrets bietet Verschiedenheiten dar, die Beachtung verdienen.
Zu Anfang der Salivation hat derselbe gewöhnlich nichts Auffallendes, im
späteren Verlaufe dagegen wird derselbe widrig,, scharf, penetrant, ‘was
von Fettsäuren herzurühren scheint, zuweilen selbst ammoniakalisch (durch
Zersetzung von Speichelstoff) oder wahrhaft stinkend. Hält die Salivation
lange an, so verliert das Mundsecret öfters ganz und gar seinen Geruch.
Die Reaction des bei der Salivation ablaufenden Secrets ist fast constant
alkalisch. Indessen wird die Alkalescenz zuweilen auffallend gesteigert,
besonders wenn der Speichelstoff und andere stickstoffhaltige Substanzen
des Speichels in Ammoniakalien zerfallen. Nicht alkalisch, sondern sauer
fand Wright den merkuriellen Speichel bei skrophulösen und skorbuti-
schen Subjekten, oder wenn der Speichelfluss ganz excessiv wurde. Aber
auch in solchen Fällen gelangt der Speichel bald wieder zu alkalischer
Reaction, sobald das Secret sich zu mindern beginnt. Der Gehalt des
Mundsecrets an Schleim ist zu Anfang der Salivation fast immer abnorm
erhöht, wie schon bei Gelegenheit des specifischen Gewichtes oben bemerkt
wurde. Zufolge dieser Zumengung ist das Mundsecret zähe und schlüpf-
rig, so dass es nicht in disereten Tropfen, sondern in Fäden ab-
fliesst. Wie es scheint, rührt dieser Schleim von der Schleimhaut der
Mundhöhle, und nieht von den Speicheldrüsen her. Im weiteren Verlaufe
der Salivation vermindert sich der Gehalt des Speichels an Schleim ge-
wöhnlich in auffallender Weise, wobei jedoch auch Ausnahmen vorkom-
men. DerGehalt des merkuriellen Mundsecrets anEiweiss ist nachWright
mannigfach verschieden. Wenn das Eiweiss abnorm vermehrt ist, schäumt
der durchsichtige Speichel stärker als gewöhnlich und enthält alsdann
eine grössere Menge von Speichelstoff und Schwefeleyankalium, während
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