Merkurial- Krankheiten, 133
jal- den, stimmt mit jener insoweit überein, als sie auch in Alteration der er-
als sten Wege fusst, aber letztere kommt nicht durch Verätzung zu Stande,
pa- sondern durch Einwirkung des mit Quecksilber geschwängerten Blutes und
int, kann entstehen auch wenn gar kein Quecksilber durch den Mund einge-
nk- führt wird, sondern das Gift durch die Hautdecken oder die Respirations-
USS organe in das Blut eindringt. Ja wie Orfila u. A. gezeigt haben, kommt
den die Affection selbst zu Stande, wenn lösliche Quecksilbersalze durch die
ben geöffneten Venen in das Blut eingespritzt werden.
Bei der Section der Thiere und Menschen, welche dem in Rede ste-
henden Leiden erlagen, findet man den Magen und Darm auf kürzeren
oder längeren Strecken geröthet und mit allen physikalischen Zeichen der
Ge- Entzündung versehen. Ueberdies kommen Geschwüre und ekchymosirte
ler- Flecken auf der Schleimhaut des Magens und Darmes vor, wie denn auch
ist. blutiger Schleim nicht selten bemerkt wird. Die Symptome, unter welchen
ler- das Leiden auftritt, sind die gewöhnlichen der Magen- und Darmentzün-
au- dung oder der Helkose, weshalb wir deren Aufführung unterlassen. Der
be- Verlauf der Krankheit ist meistens acut, seltener chronisch. Die Behand-
her lung ist die gewöhnliche der Magen- und Darmentzündung oder der Ver-
ıch- schwärung, wobei nur zu beachten ist, dass der Patient gegen die fernere
ird. Zufuhr von Quecksilber in das Blut geschützt werde.
26,
a 8) Merkurielle Leiden der Respirationsorgane. (Pneumopathiae mercuriales )
ie
ch- $. 69. Sowohl durch Einathmung von Quecksilberdämpfen als durch
Ber Einwirkung von quecksilberhalligem Blute können die Respirationsorgane
tin- in leidenden Zustand versetzt werden. Werden dabei der Kehlkopf, die
|ce- Luftröhre, die Bronchien, die Lungen in Entzündung, Ulceration oder an-
ers dere Nutritionsstörungen versetzt, so entstehen vielfache Leiden, 'welche
ens unter den bekannten Erscheinungen der Lungenentzündung, der Bronchi-
nur tis, der Tracheitis, der Laryngitis, der Lungen-, Tracheal- und Laryngal-
phthise auftreten. Ist die durch Quecksilber bedingte Störung der Respi-
rationsorgane von der Art, dass zwar die Nerven, dagegen die Gewebe so
gut wie nicht lädirt sind, so kann das Leiden in der Gestalt eines Asthma
als auftreten, welches alsdann mit Rücksicht auf das ursächliche Moment als
be- Asthma mercuriale zu benennen ist. Die Symptome und den Verlauf al-
ge- ler dieser Leiden ausführlich zu schildern, verlohnt sich nieht der Mühe,
ten da sie nichts Specifisches besitzen. Bei der Behandlung dieser Krankhei-
ach ten hat man zunächst den Patienten der ferneren Einwirkung des Queck-
ge- silbers zu entziehen, und alsdann die Heilmittel zur Anwendung zu brin-
gen, welche die specielle Therapie der Lungenentzündung u. s. w. an die
Hand gibt.
den h) Merkurielle Knochenleiden, (Osteopathiae mercuriales.)
nen
re, $. 70. Obwohl das Vorkommen mercurieller Knochenleiden in Ab-
tel, rede gestellt wurde und die als solche zur Sprache gebrachten Fälle als
syphilitische gedeutet werden sollten, so scheint es doch erwiesen zu sein,
dass bei Personen, die nie syphilitisch, wohl aber der Einwirkung von
asia Quecksilber exponirt waren, auffallende Leiden des Knochenskeletis er-
wuchsen. Und in der That scheinen dieselben in mehrfacher Weise zu
Stande zu kommen. Entweder gehen sie in Folge von mereurieller Sto-
rnt, malitis, von ulcerativer, brandiger, oder nekrotischer Zerstörung von dem
von Zahnfleische und den Alveolen aus und enden mit Caries oder Nekrose
re- der Kieferknochen oder sie beginnen in dem Periost der Röhrenknochen