Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

  
  
146 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen. 
werden und ohne die ersten Wege zu verletzen .resorbirt und in das Blut 
und in das Gehirn und Rückenmark übergeführt werden. Bei der Sec- 
tion der Individuen, welche dieser Inioxikation erliegen, findet man die 
Schleimhaut der ersten Wege ganz unversehrt, während die Lungen und 
die Umhüllungen des Gehirns und Rückenmarks von Blut überfüllt sind. 
Ueberdies findet man Exsudationen in den Hirnventrikeln und unter den 
Häuten des Hirns und Rückenmarks, sowie zuweilen Blutergüsse und 
hämorrhagische Infareten, oder Zeichen von Entzündung in und an den 
Geweben der Lungen und der Lufiwege. Die Symptome, unter welchen 
die Intoxikation auftritt, stimmen so ziemlich mit denen überein, welche 
in der Symptomatologie der vorigen Intoxikation aufgeführt wurden; nur 
fehlen dabei die Intestinaisymptome, (Schmerzhaftigkeit des Unterleibs 
beim Zufühlen u. s. w.) und die Cerebralsymptome treten nicht am Ende, 
sondern zu Anfang der Intoxikation ein. Die Diagnose der Intoxikation 
kann bei Unbekanntschaft mit den anamnestischen Verhältnissen ihre 
grossen Schwierigkeiten haben, um so mehr, wenn der Patient rasch 
das Bewusstsein verliert und wenn die Erscheinungen des Narkotismus 
völlig ausgebildet sind. In solchen Fällen steht nur auf dem Wege der 
toxikognostischen Analyse der Ausleerungen und verdächtigen Substan- 
zen Aufklärung zu erwarten. Die Behandlung dieser Form von Brech- 
weinstein - Vergiftung hat viel Uebereinstiimmendes mit der Behandlung der 
vorhin abgehandelten Intoxikation, weicht jedoch darin vollständig ab, 
dass dem Cerebrospinalleiden und den darin fussenden Symptomen ganz 
besondere Beachtung zu schenken ist. Um das an der Applikationsstelle 
restirende Gift völlig zu tilgen, wendet man bei mangelndem Erbrechen 
entweder die Magenpumpe oder die tanninhaltigen Decocte (Galläpfel, Ei- 
chenrinde, Chinarinde, grünen Thee u. s. w.) oder tanninhaltige Pulver an. 
Um bei starker Blutfülle des Gehirns und der Brustorgane depletorisch zu 
wirken, setzt man Blutegel und Schröpfköpfe an. den Kopf und die Brust, 
während man mit kalten Fomenten den Kopf bedeckt. Um gleichzeitig 
ableitend und gegenreizend zu wirken, lässt man stark reizende Klystire 
und starke Hautreize (Senfteige, Senföl u. dgl.) an die Gliedmassen und 
auf die Brust applieiren. Um der drohenden Paralyse entgegen zu ar- 
beiten, lässt man vorsichtig anfangend exeitirende Mittel, als schwarzen 
Kaffee, grünen Thee mit Rum, Ammoniakalien, Camphor u. dgl. einneh- 
men. Um das Blut und die Organe endlich von dem Gifte zu säubern, 
lässt man harntreibende Flüssigkeiten (als grünen Thee, Aufgüsse von Ul- 
maria, Melilotus, kohlensäurehaltige Wässer, Punsch u. dgl.) geniessen. 
c) Affektion der Haut durch Brechweinstein. (Dermatopathia süibiata s. ex usu Tartari 
stibiati. Stibismus cutis. Pustula stibiata s. antimonialis, Ecthyma stibiatum s. antimoniale). 
$. 103. Diese Affektion kommt nicht selten zu Stande, wenn Brech- 
weinstein in Form von Salben, Waschungen oder Pflastern mit der Haut 
in Berührung gesetzt wird, seltener wenn eingenommener Brechweinstein 
von Seiten des Bluts den Hautdecken zugeführt wird. 
SYMPTOME. 
$. 104. Längere oder kürzere Zeit nach der Einwirkung von Brech- 
weinstein auf die Hautdecken entstehen an den mit dem Gifte inprägnir- 
ten Stellen und zwar an den Mündungen .der Drüsenfollikel, kleine rothe 
entzündete Knötchen, die sich unter mehr weniger lebhaftem Schmerze 
oder schmerzhaftem Brennen vergrössern nud allmählich zu isolirt stehen- 
den erbsen- oder linsengrossen oder noch grösseren, genabelten, mit Ei- 
ter gefüllten, von entzündeten rothen Höfen umgebenen, phlycacischen 
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