154 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen.
niger bedeutungsvolle Erscheinungen. Haben alle diese Symptome län-
gere Zeit, nämlich 1, 2 bis 5 Tagen angehalten und ihre Intensität ge-
steigert, so tritt, gewöhnlich in unmerklichem Uebergange, endlich die wahre
Kupferkolik ein, die aber auch, wie wohl seltener, ohne alle diese Vor-
Jäufer sich einstellen kann. Wie nun auch die Kupferkolik zum Durchbruch
kommen mag, in jedem Falle verbreitet sich bei ihrem Eintritte ein Gefühl
von heftigem Schmerz gleichmässig über den Unterleib des Patienten, der
Paroxysmenweise an Intensität zunimmt, und zeitweilig wieder nachlässt.
Indessen ist dieser wohl ausgebildete Kolikschmerz fast niemals so höftig,
als bei der Bleikolik, weshalb ihn denn auch die Patienten mit grösserer
Ruhe und Gelassenheit ertragen. Bei dem Zufühlen wird diese durch
Kupfer erzeugte Schmerzhaftigkeit des Unterleibs merklich gesteigert, aber
der Bauch des Patienten treibt sich fast niemals tympanitisch auf. Mit
den Eintritte der Kolik stellen sich auch häufige Durchfälle ein, die mit
den Schmerzen im innigsten Zusammenhange stehen und im Allgemeinen
so lange andauern, als die Schmerzhaftigkeit des Unterleibs anhält. Die
Stuhlentleerungen erfolgen gewöhnlich mit jedem Kolikparoxysmus, dem
sie auf dem Fusse folgen, und sind so zahlreich, dass in dem Laufe
eines Tages 10, 20 — 25 Durchfälle stattfinden. Diese Diarrhöen sind
meistens mit starkem Tenesmus verknüpft, so dass der Patient fast unun-
terbrochen zum Stuhle getrieben wird. Die ausgeleerten Massen sehen
gewöhnlich schleimig und grünlich aus und sind höchst selten mit Blut
tingirt.
In demMaasse, als dieKolik mit dem Durchfalle und dem Tenesmus
zur vollen Ausbildung gelangt, schwinden in der Regel die früheren Vo-
miturilionen und das frühere Erbrechen, wenn solches vorhanden war;
jedoch kommen auch Fälle vor, in welchen letztere Erscheinungen trotz
Kolik und Durchfall bestehen bleiben. Geniessen die Patienten ungeach-
tet des Widerwillens gegen jegliche Speise etwas Consistentes, so. tritt,
wie bei der Lienterie unmittelbar darnach eine auffallende Verschlimme-
rung des Zustandes ein, indem die Kolikanfälle und die Durchfälle sich
bedeutend vermehren.
Während die Kolikanfälle und die mit Tenesmus verbundenen Diar-
rhöen gleichmässig über Tag und Nacht fortdauern, tritt nicht selten ein
erethisches, seltener ein synochales Fieber ein, welches gegen Morgen
seine Remissionen macht. Dabei ist der Durst des Patienten meistens
merklich gesteigert, die Zunge geröthet und trocken, der Puls härtlich,
voll und frequent, die Haut warm und feucht und nur ausnahmsweise
trocken. Ueberdies stellen sich grosse Unbehaglichkeit, Unruhe , Schlaf-
losigkeit, Mattigkeit, Angstgefühl und traurige Gemüthsstimmung bei dem
Patienten ein.
Die Krankheit dauert gewöhnlich 7—14 Tage und steigt gewöhnlich
eben so allmählich. zu ihrer Akme auf, wie sie von derselben wieder herab-
geht. Die Krankheit endigt meistens mit Genesung und letztere wird
durch eine ziemlich lang andauernde Reconvalescenz angebahnt. Bei die-
sem so erwünschten Ausgange lassen die Kolikschmerzen und Diarrhöen
immer mehr und mehr nach, während der Stuhlgang sich zunehmend re-
gelt, der Appetit sich mehr und mehr bessert und das Fieber, wenn sol-
ches vorhanden ist, mehr und mehr erlischt. Nicht selten bleiben indes-
sen nach dem Schwinden der Hauptsymptome der Kupferkolik, die pri-
mitiven Erscheinungen der Dyskrasie und Kachexie noch lange Zeit zu-
rück, bis sich der Körper.des Patienten von Kupfer völlig gesäubert hat.
Zuweilen bleiben auch chronische Dyspepsien und chronische Diarrhöen
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