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Bleikolik. 165
sonders in den pathischen Process hineingezogen wird, und somit stärker
und hervorragender leidet, als die andern. In solchen Fällen erwachsen
aus dem Boden der Bleidyskrasie, beziehungsweise der Bleikakochymie
und Bleikachexie die verschiedenen Organ- und Partialleiden, welche bald
nach bestimmten Symptomencomplexen, bald nach der präponderirend er-
griffenen Stelle des Körpers, bald nach dem vermeintlichen Wesen der
Krankheit mit verschiedenen Namen belegt werden. Und in der That kön-
nen gegen solche Bezeichnungsweisen um so weniger Bedenken erhoben
werden, als es ausdrücklich hervorgehoben wird, dass alle die saturninen
Organ- und Partialleiden, die sog. Bleikrankheiten, im innigsten Nexus mit
der Bleidyskrasie und Kachexie stehen und in denselben recht eigentlich
fussen und wurzeln.
$. 145. Die der Resorption von Bleipartikeln folgenden Bleikrank-
heiten sind hinsichtlich ihres Verlaufes bald-als acute, bald als chronische
Krankheiten zu bezeichnen. Nach ihren pathogenetischen, symptomalischen
und therapeutischen Verhältnissen gehen die in Betracht kommenden Blei-
krankheiten nicht selten weit auseinander, weshalb es gerechtfertigt er-
scheint in eine detaillirte und ausführliche Schilderung derselben hier ein-
zutreten.
a) Die Bleikolik. (Colica salumina s. plumbica.)
8. 146. Diese nicht selten vorkommende, höchst merkwürdige Krank-
heit wurde im Laufe der Zeit mit den verschiedensten Namen belegt. Als
anerkannte Krankheit gewisser Gewerbtreibenden wurde dieselbe bald als
Töpferkolik, Tüncherkolik und Malerkolik, bald als Kolik der Hüttenarbei-
ter und Metallurgen, oder als. Bergsucht und Hüttenkatze bezeichnet. Als
Krankheit, welche in gewissen Orten und Gegenden endemisch vorkom-
men sollte, wurde dieselbe hald als Kolik von Poitou, bald als Kolik von
Madrid,‘bald als Kolik von Devonshire u. s. w. benannt. Nicht zufrieden
mit diesen schon zahlreichen synomymen Bezeichnungen haben manche
Schriftsteller die in Rede stehende Krankheit nach ihrem vermeintlichem
Wesen benannt, wobei in der That die Pathologie nichts gewonnen hat,
als dass die pathologischen Namenclatur bis zum Excess vermehrt und
gesteigert wurde. Weit entfernt davon die übrigen Namen *) alle verwer-
fen zu wollen, räumen wir dem Namen Bleikolik vor allen andern den
Vorzug ein und zwar sowohl deshalb, weil derselbe kurz und wohllautend
ist, als auch deshalb, weil derselbe das hervorragendsie Symptom der
Krankheit und die Ursache des Leidens mit grosser Prägnanz involvirt.
8. 147. Aus der Geschichte der Bleikolik sollen an dieser Stelle
nur wenige Puncte hervorgehoben werden. Wie aus den Schriften von
Nikander und Dioseorides erhellt, haben schon die alten Toxicolo-
gen und Pharmaeologen die schädlichen auf Erzeugung von Kolik gerich-
*) Synom. Colica saturnina, p!umbi, metallica, pietorum, figulorum, plumbariorum,
deauratorum, metallurgorum; colica Pietonum, Dammoniensium, rhachialgia me-
tallica, Pietonum, colica spastica s. spasmodica, convulsiv&, nervosa, biliosa, scor-
butica; colieoplegia, eolieorhachialgia. — Coliques des peintres, des plombiers,
des fondeurs, de Potiers, de fum&e, chat des fonderies, colique de Poitou, du
Devonshire, rhachialgia metallique, colique scorbutique, metallique, s@che, colique
saturnine, eolique de plomb. — Drybellyache, dry colic, Devonshire colie, colic
of Poitou. — Bleikolik, Bergsucht, Hüttenkatze, Kolik von Poitou, Malerkolik, Tün-
cherkolik, Töpferkolik.