174 Falck, die klinisch wichtigen Intoxikationen,
so stellen sich Lähmungen einzelner Glieder, die verschiedenen Folgen
von Encephalopathien, Neigung zu Pihisis, Tabes und anderen Consump-
tionskrankheiten, mancherlei spassmodische, ulceralive, atonische oder
entzündliche Leiden der ersten Wege, der Harnorgane u. S. w. ein, wo-
durch das fernere Leben des Patienten mitunter äusserst verbittert wird.
Endet die Bleikolik mit dem Tode, was im Ganzen nur selten sich er-
eignet (von 4809 Patienten starben nach Tanquerel 111, also 1: 43),
so geschieht es fast immer durch die Complicationen der Kolik (Bleiläh-
mung, salurnine Encephelopathie, Entzündung edleren Organe), die bald
zu Anfang, bald im Verlaufe, bald am Ende der Bleikolik auftreten und
somit den Arzt auch bei der gelindesten Bleikolik zu der grössten Wach-
samkeit mahnen.
ANATOMISCHE CHARAKTERISTIK.
$. 159. In den Leichen der Individen, welehe der Bleikolik oder
den Complicationen der Bleikolik erlagen, konnten zuverlässige Forscher
bis jetzt keine eonstante Alteralion eines Organs oder Gewebes auffinden,
welche als anatomisch fassliche Ursache der Krankheit gedeutet werden
könnte. Entweder fand man gar keine Alteration oder nur solche Verän-
derungen, welche auf Complicationen oder auf secundäre und acciden-
telle Processe wegen der Inconstanz, mit der sie auftreten, zu beziehen
sind. So konnte Tanquerel, welcher 49 Seetionen ausführte, bei 20,
also fast der Hälfte aller Fälle, keine Veränderung der ersten Wege oder
anderer Organe mit Ausnahme der Zeichen leichter Congestion auffinden,
was sicher dafür spricht, dass der Leichenbefund in der Bleikolik mei-
siens von negativer Art ist. Bei 5 Sectionen bemerkte Tanquerel par-
tielle Erweichung des Darmrohrs, aber nur an den am liefesten gelegenen
Stellen, wodurch es wahrscheinlich wird, dass diese Alteration nach dem
Tode entstanden war.‘ Bei 6 Sectionen nahm Tanquerel Verdickung
des ganzen Darmkanals oder einzelner Theile desselben, bei 1 Section
Hypertrophie der Ganglien des Sympathicus, bei 7 Sectionen Hypertro-
phie der Brunner’schen Drüsen, bei 3 Sectionen leichte Anschwellung
der Peyer’schen Drüsen, bei 4 Seclionen dicke Lagen geronnenen Schleims
auf der Schleimhaut des Darmecanals wahr; aber offenbar sind alle diese
Vorkommnisse nicht als der anatomisch fassliche Grund des Leidens, sondern
mehr oder weniger als Folge der Kolik zu betrachten. Noch am wichtig-
sten scheint die Zusammenballung oder scheinbare Contraclion des Darın-
rohrs zu sein, welche Tanquerel bei 16 Sectionen wahrnahm, und
welche durch Lufteinblasen, immer leicht beseitiget werden konnte. In-
dessen kann auch diese Alteration nur als Folge nicht als Grund der Ko-
lik betrachtet werden, da dieselbe keineswegs immer zu finden ist, wie
ältere Forscher uns glauben machen wollten. Zu ähnlichen Sectionsergeb-
nissen, wie Tanquerel, gelangien dann auch andere zuverlässige und
in der pathologischen Anatomie geschulte Forscher, als Laennec, An-
dral, Orfila, Chomel, Louis, Corbin, Grisolle, Martin-Solon,
Nivet u. A. So seeirte Laennec die Leichen dreier an der Bleikolik
verstorbener Menschen, ohne dass es ihm gelang, eine wesentliche Ver-
änderung des Magens und Darmrohrs aufzufinden und Andral,:der grosse
Meister in der pathologischen Anatomie, bemerkte bei der Seclion von
7, der Bleikolik erlegenen Individuen, theils gar keine Veränderung des
Darmrohrs oder anderer Organe, theils nur leichte submucöse Injectionen
des Dünndarms und Colons, theils schiefergraue Färbung des Magens,
theils schwarze Punkte auf den Peyer’schen Drüsen, theils endlich leichte
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