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Definition der Gifte. 7
nennt man einen solchen Organismus vergiftet und das Resultat einer sol-
chen Wechselwirkung von Gift und Körpermasse Vergiftung. Sprechen wir
diesen Gedanken in anderer Form aus, so sagen wir: Vergiftet ist der
Organismus, dessen lebende Theile in Wechselwirkung mit den Moleku-
len eines Giftes eine solche Alteratiion der Form- und Mischungsverhält-
nisse erfahren haben, dass je nach dem Grade, dem Umfang und der Be-
deutung derselben, bald vorübergehendes Unwohlsein und vorübergehende
Funktionstörung, bald Krankheit und Tod die Folge sind. Vergiftung
ist aber die aus der Wechselwirkung von Gift und lebender Körpermasse
resultirende Alteration der Form- und Mischungsverhältnisse des Organis-
mus, welche sich je nach dem Grade und Umfange derselben und der
physiologischen Dignität des alterirten Theils, bald durch vorübergehende
Störung der Funktionen und des Wohlseins, bald dureh Krankheit, bald
durch rasche Vernichtung des Lebens kundgibt.
13. Wenn die Gifte als chemische Agentien sich erweisen, die
im Wechselverkehre mit den Theilen des lebenden Organismus, als Re-
sultirendes Vergiftung veranlassen, so thun sie solches doch nur unter
bestimmten Bedingungen, die der Erfahrung gemäss für die verschiedenen
Gifte und Organismen äusserst verschieden sind. Bringen wir unter Be-
rücksichtigung und Erfüllung dieser Bedingungen Gift in den Körper, wie
z. B. eine kleine Dose von Kurara oder Schlangengift durch eine Schnitt-
wunde in das Blut eines Hundes, so vergiften wir ihn, weil mit der Er-
füllung aller Bedingungen zur Wirkung des Giftes dasselbe in Wechsel-
wirkung mit dem Körper tritt und somit naturnothwendig Vergiftung zur
Folge hat. Bringen wir dagegen unter Nichtbeachtung der Bedingungen
Gift In den Körper, wie z. B. eine grosse Dose von Kurara oder Schlan-
gengift in den Magen eines Hundes, so vergiften wir trotz der Darreichung
von Gift denselben doch nicht, und zwar aus dem Grunde, weil die Schleim-
haut des Magens unfähig ist das Gift in das Blut überzuführen und weil
somit die Bedingung unerfüllt blieb, unter welcher das Gift seine Wir-
kungen entfaltet. Hiernach dürfte es klar sein, was wir unter den Ver-
bum „vergiften“ zu verstehen haben. Vergiften heisst unter Beach-
tung und Erfüllung aller der Bedingungen, unter welchen Gift im Wech-
selverkehr mit dem lebenden Organismus Vergiftung veranlasst, dasselbe
an oder in den Körper bringen.
$. 14. Sind wir nach allen diesen Erörlerungen über die Ausdrücke
„Gift und Vergiftung, vergiften und vergiftet“ ins Reine gekom-
men, so scheint es jetzt angemessen, ein paar Worte über die Substanzen
zu verlieren, welche mit dem Namen Contagien belegt wurden. Die Frage,
welche sich hierbei aufdrängt, ist speciell die, ob dieselben zu den Giften
gezählt werden dürfen, oder ob denselben neben den Gilten eine beson-
dere Stelle einzuräumen ist. Aus dem Folgenden muss sich ergeben, was
darauf zu antworten ist. Dass die Contagien, wie z. B. das Pockenconta-
gium, ponderable Agentien, also Substanzen darstellen, hat man bis jetzt
so wenig geläugnet, dass man vielmehr sich herausnahm, ihren Geruch
zu bestimmen. Dass die Contagien durch die Natur ihrer Molekule und
durch ihre Molekularkräfte wirken, davon ist man aller Orten so sehr
überzeugt, dass man mit Chlor die Zerstörung und Umsetzung derselben
zu: bewirken versucht. Dass die Contagien nichts zur Ernährung des Thier-
körpers beitragen, im Gegentheile im Wechselverkehre mit dem ÖOrganis-
mus die Form- und Mischungsverhältnisse desselben alteriren und unter
Veranlassung grösserer oder geringerer Leiden der Gesundheit und dem