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Vergiftung durch Schlangenbiss. 331
zersetzen. Zur Erreichung dieses gedoppelten Ziels muss man die Elimi-
nationsorgane, die sich sehr lässig erweisen, ähnlich wie bei der Blei-
kolik antreiben und zwar das Leberdarmsystem durch Calomel, oder bei
völliger Schmerzlosigkeit durch Crotonöl, Senna mit Glaubersalz, Bittersalz
u. s. w., die Nieren durch wirksame Diuretieca (warme spirituöse und aro-
matische Getränke), die Haut durch Diaphoretiea, als Spiritus Mindereri,
Sambueus u. s. w. Zur Zersetzung des im Blute enthaltenen Giftes reicht
man, wie viele Aerzte ihaten, das Chlor und zwar nach Umständen bald
in Form von’ Mixturen, bald in Form von Kiystieren, bald in Form von
Inhalationen. Sind durch das Gift bedeutende Leiden erwachsen, so hat
man dieselben möglichst zu beseitigen und zu lindern. Demgemäss ver-
ordnet man bei spasmodischer Dysphagie Belladonna zum innerlichen
und äusserlichen Gebrauche, bei bedeutendem Erbrechen die gewöhnlichen
Sedativa, bei bedeutender Obstruelion reizende Klystiere, und wo möglich,
die stärkeren Abführmittel (s. oben), bei merklicher Respirationsstörung
Sinapismen und andere Epispastica, bei auffallender Verlangsamung des
Herzschlags die Anwendung der Electrieität oder der exeitirenden Cardiaca
(schwarzen Kaffee, Campher, Ammoniakalien), bei auffallender Betäubung
kalte Fomentationen und kalte Begiessungen, bei entzündlicher Regung die
antiphlogistischen Heilmittel. Gelingt es, bei dieser oder einer andern Be-
handlung, den Patienten am Leben zu erhalten, so hat man die Intoxika-
tionsresiduen sorgsam zu überwachen, und wenn solche zu bemerken
sind, mit den gewöhnlichen Mitteln zu tilgen. — Neben den aufgeführten
Mitteln, die wohl begründeten Indicationen entsprechen, ist im Läufe
der Zeit eine Menge von antitoxischen oder speeifischen Mitteln empfohlen
worden, und theilweise zur Anwendung gekommen. Dahin gehören die
Schwefelleber, der Phosphor, die Arsenikalien, der Moschus, die Ammonia-
kalien, die Pflanzensäuren, das Catechu, die China, die Belladonna, der
Campher, das Terpentinöl u. v. A., dessen specifische Heilkräftigkeit noch
zu erweisen ist.
B. Vergiftung durch Otternbiss. (BKehidnismus. Morbi ex morsu
Viperae.)
Die Literatur über diesen Gegenstand ist schr bedeutend. Mit Umgehung der älteren
Arbeiten von Redi, Fontana, Mangili, Metaxa, Wagneru. v. A. führen
wir auf: H. 0. Lenz, Schlangenkunde mit 29 Abbildungen. Gotha, 1832.
S. 88—403.
8. 455. In Deutschland und in den angrenzenden Ländern (Oester-
reich, Schweiz, Frankreich, Dänemark u. s. w.) gibt es zwei Schlangen,
welche mit Giftdrüsen und Giftizähnen versehen sind und dem Menschen
zuweilen mit gifiigem Bisse nahekommen. Die gemeinste davon ist die
Kreuzotter (Viper, Kupferschlange), welche von den Zoologen bald Vi-
pera Berus (Goldfuss), bald Coluber Berus (Blumenbach), bald Colu-
ber Chersea (Linne), bald Vipera Chersea (Fitzinger), bald Vipera
torva (Lenz) genannt wurde und besonders in den waldigen und sumpfi-
gen Gegenden von Thüringen, Bayern, Schlesien u. s. w. vorkommt. Die
uns mehr ferner gerückte Schlange ist die Redi'sche Viper (Vipera Re-
dii), welche der Kreuzoiter nahe verwandt, in manchen Gegenden des
ösierreichischen Kaiserlhums, der Schweiz, Frankreich, Italiens zu Hause
ist, und welche den älteren Herpetologen (Redi, Fontana u.A.) besonders
zu ihren berühmten Versuche diente. Werden diese Vipern gereizt, sei.
es, weil sie getreten, oder in die Hand genommen oder sonst wie in Angst
und Noth versetzt werden, so suchen sie gegen ihre Dränger anzukämpfen,