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Wuthkrankheit beim Menschen. 367
geschieht doch meist die Vernarbung ohne besondere Schwierigkeit, ja sie
erfolgt zuweilen trotz einer reizenden Behandlung. Oelfter hat man dage-
gen bemerkt, dass die Narbe etwas geschwollen und hyperämisch bleibe
und dass sich an derselben ein schmerzhafter Wulst bilde*), oder dass
sich unter einem kleinen Schorfe eineEiterung erhalte, oder endlich, dass
im Umfange der Narbe kleine Bläschen unter Jucken ausbrechen (Urban,
Magistel, Kühn). Selten sind erhebliche Anschweilungen der benach-
barten Lymphdrüsen beobachtet. Von besonderer Wichtigkeit würde es
sein, wenn die Narbe wirklich als eine Art von Lager- und Brutstätte, als
der eigentliche Ineubationsheerd desGifles angesehen werden dürfte,
eine viel verbreitete Ansicht, deren direkler experimenteller Nachweis bis
jetzt nicht geliefert ist, obwohl manche klinische, insbesondere therapeuli-
sche Erfahrung ihr günstig ist. Berndt glaubte in dem Granulalionsprocesse
dieser Wunden eine speeifische Abweichung annehmen zu müssen und berief
sich namentlich auf einen freilich sehr bemerkenswerihen Fall von Har-
der (Altenb. medie.-chir. Annal. 1821. Sept.), wo unter mehreren von ei-
nem Hunde gebissenen Menschen, von denen einer an der Wuthkrankheit
starb, ein 14jähriger Kranke nach 3 Monaten erkrankte; die Ausroltung
der Narbe beseiligte die Zufälle, allein nach einiger Zeit erneuerlen sich
dieselben, um endlich vollständig zu verschwinden, nachdem eine kleine,
zurückgebliebene Fungosilät gleichfalls exstirpirt worden war. Das ausge-
schälte Gewächs ähnelte äusserlich einer verhärteten Drüse, im Innern der
grauen Hirnsubstanz**). Dagegen erwähntHunter einen anderen Fall, wo
sich die Bisswunde sogleich entzündete und eiterte, und am 5. Tage die
Anschwellung einer Drüse in der Achselgrube mit erheblichem, einige Tage
anhaltendem Fieber geschah; trotzdem erfolgte keine Erscheinung der Hy-
drophobie bis zu der gewöhnlichen Zeit, nachdem „Erscheinungen einer
zweiten Absorption“ eingetreten waren; der Fall lief dann tödtlich ab.
2) Das Auftreten von Bläschen unter der Zunge. Schon
seit alter Zeit hat man der Gegend unter der Zunge eine besondere Auf-
merksamkeit geschenkt, wie denn schon die Alten hier den Tollwurm,
Lyssa suchten ($. 15 Anm.). In der neueren Zeit (1820) wurde jedoch
das allgemeine Interesse sehr lebhaft durch die Mittheilungen eines in
Russland practicirenden piemontesischen Arztes, Marochetti erregt,
welcher das Geheimniss eines Kosacken, der mit Glück die Wasserscheu
behandelte, abgelauscht hatte und durch eigene Erfahrung die Thatsache
bestätigte, dass unter der Zunge der Hydrophobischen eigenthümliche
Bläschen herverbrächen. Die Glaubwürdigkeit dieser Angabe wurde durch
die Erzählung eines griechischen Arztes Xanthos (Hufeland’s Journ. 1823
März) gesteigert, indem darnach in verschiedenen Theilen Griechenlands
diese Wuthbläschen schon lange bekannt und mit dem Namen Lysses
belegt seien. Darnach sollten diese Bläschen gegen den 3. Tag nach dem
*%) BeiFr. Hoffmann, auf den man wegen dieser Beobachtung gewöhnlich zu-
rückweist, finde ich nur einen tumor renitens erwähnt (Med. ration. T.lI. cap. VI.
$. 11). Vgl. übrigens Krügelstein S. 260. Faber S. 453. Lenhossek
5.279.
**) Ein anderer, sehr merkwürdiger Fall wird von Hieks (Sammlung auserlesener
Abhandl. Leipz. 1807, Bd. XXIV. S. 455. Med. and phys. Journ. Nr. 97. p. 274)
erzählt, Die sehr hefligen Erscheinungen wurden durch wiederholte Aetzungen
der Narbe, von der sie stets auszugehen schienen, vollständig beseitigt. Ein Paar
fernere Beobachtungen hat Rougemont (S. 219) gesammelt, unter denen na-
mentlich eine von Grisley (Med. Comment. Vol. VL Richter chir. Bibl. Bd.
V. 8, 686) wichtig ist.