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Carbunkelkrankheit beim Menschen. 397
1852 die Section eines Gerbers gemacht, der unter typhösen Erscheinun-
gen und unter Eruplion eigenihümlicher, anthrakoider Beulen gestorben
war, allein weder die Nachforschung bei dem Meister, bei welchem er ge-
arbeilei halle, noch die Impfung verschiedener Stoffe auf Hunde und Ka-
ninchen, welche ich sogleich vornahm, ergab irgend ein Resultat. Sonst
sind gerade bei den Gerbern die Infeclionen zuweilen sanz deutlich zu
verfolgen und es scheint sicher zu sein, dass weder das Trocknen und
Lüften, noch das Maceriren in Wasser oder Kalk die Häute von dem Con-
tagium befreit.
Noch bedenklicher würde die Sache sein, wenn sich die Angaben
bestätigten, dass das Contagium Monate und Jahre lang am Boden haflen
und sich sogar den darauf wachsenden Pflanzen mitiheilen könnte. In-
dess können wir hier davon absehen, da für den Menschen bis jetzt we-
der solcher Boden, noch solche Pflanzen die Quelle einer Infection ge-
worden zu sein scheinen.
$. 59. Die Atrien des Contagiums sind fast alle Oberflächen.
Am leichtesten haftet das Contagium am Körper natürlich in Wunden, al-
lein es ist keineswegs nolhwendig, dass die Oberfläche verletzt ist. Wir
besitzen Beobachtungen genug, wo ein Tropfen Blut oder Anthraxsaft auf
die unverleizte Haut des Gesichtes, des Halses, der Hände, auf die Au-
genschleimhaut gelangle und bald nachher die Carbunkelbildung begann.
Indess ist diess doch nicht immer der Fall gewesen und man kann gewiss
die Deutung zulassen, dass sehr unbedeutende Exeoriationen häufig genug
vorhanden sind, ohne bemerkt zu werden. In der That steht es fest, dass
die Berührung entzündeter oder leicht verletzier Stellen mit der be-
schmutzten Hand den Ausbruch der Krankheit an jenen Stellen herbei-
führt, während die Hand selbst frei bleibt. Die Veränderungen, welche nach
solchen Berührungen eintraten, sind vielleicht auch etwas zu leicht aufge-
nommen worden. Wie oft kommen kleine, blasige oder pusiulöse Erup-
tionen an der Haut van Anatomen vor, welche die Leichen von Puerperen,
von Peritonilischen u. A. seeirten! wie ofi sieht man ausgedehnle, eryihema-
töse Affeclionen nach mässigen Reizmilteln an der Haut! So oft man aber
Solche Veränderungen bei Leuten fand, welche mit Milzbrand zu ihun hat-
ten, so oft hat man sie auch als speecifisch betrachtet.
Besonders wichtig für die Praxis ist die Frage von der Gefährlichkeit
des Fleischgenusses. Erst in den letzten Jahren hat Renault sich
für die relative Unschädlichkeit desselben ausgesprochen, und man sollie
allerdings erwarten, dass die schädliche Fermentsubsianz vom Magen aus
nicht weiter übergehen werde. Indess scheint eine vorurlheilsfreie Prü-
lung zu ergeben, dass, wenngleich häufig das Fleisch milzbrandiger Thiere
in verschiedener Form der Zubereitung ohne alle nachtheiligen Folgen ge-
nossen worden ist, zuweilen doch auch vom Magen aus eine Infeetion
stattfinden könne. Die Zahl der einigermassen sicheren Beobachtungen ist
freilich nicht gross, indess dürfte jedenfalls die Sorglosigkeit, mit der Ei-
nige diesen Gegenstand behandeln, tadelnswerth sein, da es sich gegen-
über mässigen Verlusten um die äusserste Gefahr der Erkrankung handelt.
$. 60. Die Wege der Verbreitung des Gontagiums können
sehr mannichfaltige sein. Wie bei allen fixen Contagien, die selbst, nach-
dem ihre Träger getrocknet sind, noch ihre Wirksamkeit behalten, so
kann auch beim Anthraxgift ausser der ganz direcien Ueberiragung durch
Contact eine Reihe von Vermittlungen der Uebertragung stattfinden. Ge-
senstände, die mit Blut, Saft, Geifer milzbrandiger Thiere beschmiert sind,