Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

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Carbunkelkrankheit beim Menschen. 401 
Erbrechen von galligen und schleimigen Massen, die Prädicordialangst 
nimmt zu, die Respiration wird beschleunigt und laboriös, die Herzbe- 
wegungen kraftlos, aber häufig, die Zunge braun und trocken, es ent- 
wickeln sich Delirien, Sopor und endlich erfolgt der Tod im Zustande der 
äussersten Schwäche oder unter Convulsionen. 
Der ganze Verlauf dauert gewöhnlich in dieser Form eine Woche, 
indem die bedenklicheren Erscheinungen oft genug erst 2—3 Tage nach 
der Einbringung des Contagiums beginnen; manchmal schleppt sich die 
Krankheit auch wohl 14 Tage hin. Bei einer gewissen Höhe derselben 
ist der Ausgang in Tod ziemlich sicher, doch gibt es einzelne Beispiele, 
wo auch noch spät Genesun g eintrat. Mehrmals hat man dieselbe un- 
ter starken Ausleerungen nach unten erfolgen sehen; Schröder (Rust's 
Magazin f. d. ges. Heilk. 29. S. 250) glaubt sogar einen typischen Verlauf 
mit nächtlichen Exacerbalionen, sowie mit kritischen Schweissen und 
Darmausleerungen nach der 7. Nacht beobachtet zu haben. 
In einzelnen Fällen kommt es vor, dass die locale Affeetion eine 
geringe Entwicklung nimmt, und auch allgemeine Erscheinungen im An- 
fange noch ganz fehlen, bis, oft ganz plötzlich, eine grosse Schwäche, 
sehr oft mit heftiger Schmerzhaftigkeit im Unterleibe, namentlich in der 
epigastrischen Gegend auftritt, nicht selten von Erbrechen begleitet, bei sehr 
elendem Pulse, Kälte der Extremitäten, Eingenommenheit des Kopfes 
u. Ss. w. ‚Der Tod tritt dann ungleich schneller, zuweilen schon 12 — 20 
Stunden nach dem ersten Erscheinen der hefligeren Störungen ein. 
S. 66. In anderen Fällen geht offenbar ein Allgemeinleiden 
dem Ausbruche der (secundären) Carbunkel voraus, und in diesen Fällen 
sehen wir daher die letzteren nicht bloss an der Haut, sondern an allen 
möglichen Stellen, auch in inneren Organen auftreten. Am häufigsten 
scheinen diess die Unterleibsorgane zu sein und der grosse Schmerz, 
den die Kranken so oft im Leibe spüren, verbunden mit den überwiegend 
hervortretenden gastrischen Symptomen deutet darauf hin, dass sich 
relativ häufig gerade im Magen und der Nachbarschaft der Hauptheerd 
der Krankheit ausbildet. Die Dauer der Krankheit ist hier gewöhn- 
lich weit kürzer, die Gefahr grösser: der Tod erfolgt oft schon in den 
ersten 24 Stunden, manchmal nach einigen Tagen. In dieser Form hat 
die Eruption der Carbunkel, ähnlich wie bei den Thieren, zuweilen et- 
was Kıritisches; die Heftigkeit der Erscheinungen lässt schnell nach und 
es kann rasche Reconvalescenz eintreten; indess ist der Nachlass auch 
oft trügerisch, und die Krankheit geht um so plötzlicher in ein tödtliches 
Schwächestadium über. 
In solchen Fällen beginnt die Krankheit entweder mit sehr ausge- 
Sprochenen gastrischen Symptomen (Uebelkeit, Erbrechen, Schmerzhaftig- 
keit) oder mit grosser Hinfälligkeit, Frösteln, Gliederschmerzen. Sehr bald 
steigert sich das Fieber, die Schwäche nimmi zu, der Kopf wird schwer, 
schmerzhaft, eingenommen, grosse Angst und Unruhe, Schwindel, Ohn- 
machten, bald Delirien, genug Erscheinungen, wie von einer acuten Ver- 
giftung stellen sich ein, der Stuhl ist meist angehalten, der Harn spärlich 
und flammig, die Haut anlangs trocken, später mit kaltem Schweisse be- 
deckt, der Puls von Anfang an klein, schwach, oft zitternd und unregel- 
mässig. Unter Steigerung dieser Erscheinungen erfolgt der Tod. 
$. 67. Die Autopsie hat im Ganzen wenig ergeben, was man 
nicht schon im Leben wusste. Man fand das Blut sehr schwarz , dick, 
mehr gallert- oder theerartig, so dass Thaer es mit Cholerablut ver- 
Spee, Path, u. Therap. Bd. Il. 26 
  
 
	        
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