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Rotzkrankheit der Thiere, 409
zu grossen Werth beilegen, wenn es sich um die Entscheidung der Frage
von der Wesenheit des Processes handelt. Es kommen bei dem Pferde
Lungenphthisen vor, welche man ebenfalls auf Tuberkel zurückführt, die
aber nicht die Contagiosität des Rotzes besitzen, allein in vielen Fällen
hat man es hier, wie ich mich überzeugt habe, nur mit käsigem, einge-
diektem Eiter und nicht mit eigentlichen Tuberkeln zu thun. Sollte es sich
aber zeigen, dass der wirkliche Tuberkel ausser dem Rotze und Wurme
beim Pferde vorkommt, so würde es gewiss sehr zweifelhaft, ob wir die
letzteren beiden Affectionen als tuberkulöse bezeichnen dürfen, und es scheint
mir daher vor der Hand sehr nothwendig, dass man, immerhin die grosse
Aehnlichkeit mit dem Tuberkel zugestanden, vorläufig die Besonderheit des
Rotzes festhält.
$. 78. Der weitere Verlauf des Rotzknotens vom Stadium der käsigen
Metamorphose an ist der zur Erweichung. Diese ist offenbar ein rein
chemischer Act, bestehend in der allmählichen Auflösung und weiteren
Umsetzung des Zellendetritus. Die dadurch gebildete weissliche oder gelb-
liche Substanz (Rotzeiter) ist fast ganz frei von eigentlichen Formbestand-
theilen, und sie findet sich, namentlich bei srösseren Beulen, im Inneren
derselben, an der Stelle der ältesten Entwicklung. Zuweilen kommen je-
doch auch wirkliche Abscesse vor, die vollständig eiterartige Elemente ent-
halten. .
Der Erweichung folgt nach einiger Zeit der Aufbruch, am leichtesten
und schnellsten bei den kleineren Schleimhautknoten des Rotzes, später
und langsamer bei den grösseren Beulen des Wurmes. Es entstehen da-
durch die Rotz- und Wurmgeschwüre.
$. 79. Die Rotzgeschwüre der Nase gleichen in wirklich sehr
auffallender Weise den tuberkulösen Geschwüren, wie man sie bei Men-
schen am besten von der Darmschleimhaut kennt. Da sie aus lauter
einzelnen kleinen Knoten hervorgehen, so stellen sie auch zunächst
einzelne, flache, linsenförmige Löcher der Schleimhaut dar, die entweder
gelrennt, oder in grösseren Gruppen beisammen stehen und erst allmäh-
lich confluiren. Die Schleimhaut gewinnt dadurch ein eigenthümlich zer-
fressenes Aussehen, zumal da gewöhnlich jedes Geschwür am Anfang
noch einen dicken, callösen oder infiltrirten Rand und etwas speckigen
Grund besitz. Die meisten dieser Geschwüre sind blass, schmutzig
weisslich oder gelblich, und neben und unter ihnen sieht man meist noch
feste oder doch noch geschlossene Knoten. Die weitere Ausbreitung
dieser Ulceration geschieht theils durch den Aufbruch immer neu nach-
schiessender Knoten in den Rändern, im Grunde und in der Umgebung,
theils durch brandige Zerstörung grösserer Flächen des Grundes. Die
Schleimhaut wird stellenweis vollständig zerstört, das submucöse Gewebe
angegriffen, endlich die Knorpel und Knochen bloss gelegt, nekrotisirt
und gleichfalls ausgestossen, so dass die ausgedehntesten Zerstörungen
dadurch hervorgebracht werden. Mit dem Fortschritte der Ulceration
ändert sich auch der Charakter der Absonderung. Sie wird allmählich
mehr missfärbig, durch beigemengtes und verändertes Blut verschiedentlich
später käsig werden und daher fürtubereulös gelten, aber auch hier ist der käsige
Zustand ein secundärer. Frisch sab ich immer nur zellige Elemente, aber weniger
constant runde, als grosse, platte, sternförmige Gebilde, wie sieim Sarkom des Men-
schen gefunden werden,