4% Virchow, Zoonosen.
zweifelhaften gezählt werden. In der neueren Zeit hat Kranz von der
Sol. Fowleri (4 Tropfen in 4 Unzen destillirten Wassers, davon täglich
1. später 2, endlich 3 Esslöffel voll) ein glückliches Resultat gesehen, und
obwohl dieses Mittel bei Pferden sich nicht eonstant, sondern nur in ver-
schiedenen einzelnen Fällen bewährt hat, so dürfte seine weitere Anwen-
dung gewiss indicirt sein.
Für die chronischen oder mehr localen Fälle scheint ferner eine Er-
fahrung von Jons (The Veterinarian 1839 , April. Med. Vereinszeit. 1839,
Nr. 47, 8. 237)wichtig. Sein Sohn, dem Nasenschleim eines rotzkranken Pferdes
auf eine exeoriirte Stelle an der Nase kam, verfiel bald darauf in typhöses
Fieber mit reichlichem, sehr übelriechendem Nasenausfluss; auf den Ge-
brauch von Einspritzungen einer starken Kreosotlösung in die Nase
irat schnell Besserung ein.
Sind schon Knoten, Beulen, Abscesse oder Verjauchungen da, so
dürfte eine frühzeitige Eröffnung und Entleerung derselben gewiss
nützlich sein. Wenn diese Dinge auch nicht, wie Malgaigne sagt, etwas
Kritisches hätten, so enthalten sie doch, wie mein Experiment lehrt; den
eontagiösen Stoff und können immerfort eine weitere Infeetion des Blutes
unterhalten. Ausserdem dürfte vielleicht gerade bei der heftigeren Form
dieserKrankheit eine energischeKaltwasser- Behandlung indieirt sein,
da eine gewisse Neigung zu Abscheidungen gegen die Haut unläugbar zU-
gegen ist und die febrilen Störungen auf diese Weise am leichtesten zur
Lösung zu bringen sein möchten.
In den späteren Stadien derKrankheit wird eine mehr reizende, stär-
kende, nährende Behandlung, ganz analog wie in den typhösen Krankhei-
ten, am meisten indicirt sein.